… zu tun, nämlich mit dir zusammenzuziehen, heißt das nicht, daß ich dich nicht liebe und mit dir zusammensein will. Vielleicht liegt meine Angst vor dem gemeinsamen Wohnen und auch vor dem Heiraten in der schmutzigen Scheidung meiner Eltern begründet. Nur ein Psychologe könnte das wahrscheinlich ergründen.“ Als er merkte, daß ich ihn unterbrechen wollte, fuhr er hastig fort: „Nein, unterbrich mich jetzt bitte nicht. Später finde ich vielleicht nicht mehr den Mut das alles zu sagen, was ich dir jetzt sagen will. Diese kurze Zeitspanne ohne dich hat mir klargemacht, wie einsam ich bin, wenn du nicht in meiner Nähe bist. Deshalb habe ich beschlossen, mir selbst eine Frist zu setzen. Gib mir noch Zeit bis Juni, das sind eineinhalb Monate, dann werde ich mit dir zusammenziehen, wenn du mich dann noch willst.“ Eigentlich wollte ich zuAlex sagen, daß ich ihn immer wollen würde und daß ich auf ihn warten würde, aber irgendwie konnte ich die Worte gerade jetzt nicht aussprechen. Es kam mir vor, als ob sie nicht von Herzen kommen würden, wenn ich sie in diesem Augenblick sagen würde. Als Alex mein Schweigen zu lange wurde, beeilte er sich zu sagen: „Tina, du brauchst mir nicht jetzt gleich zu antworten. Überlege es dir, aber laß mich bitte nicht zu lange warten. Eines muß ich aber sofort wissen – hast du mir verziehen? Sind wir wieder zusammen?“ Als ich den ängstlichen Ausdruck in seinen Augen sah, den er zu verbergen versuchte, nahm ich ihn als Antwort in die Arme und schmiegte mich an ihn. Alex neigte sich mir zu und küßte mich leidenschaftlich. Als er aber begann, mich zärtlich zu streicheln und seine Lippen meinen Hals berührten und tiefer wanderten, schob ich ihn impulsiv von mir. Ich wußte selbst nicht, was es war, aber etwas stand zwischen uns und hinderte mich daran, auf seine Zärtlichkeiten einzugehen. War es vielleicht die Frist, die Alex sich selber gesetzt hatte? Oder doch das kurze Aufblitzen von fast schwarzen intensiven Augen in meinen Gedanken, als Alex mich geküßt hatte? Aber nein, ich schob den Gedanken gleich wieder von mir. Ich brauchte eben noch ein wenig Zeit, um den Streit zu vergessen, tröstete ich mich selbst. „Alex, sei mir bitte nicht böse, aber ich brauche ein wenig Zeit zum Nachdenken. Es liegt nicht nur an dir, auch ich hätte nicht so drängen dürfen. Außerdem haben mich meine außergewöhnlichen Erlebnisse in den letzten paar Tagen sehr durcheinander gebracht.“ Zart …
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