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… erlaubt. Trotzdem ließ mir meine Angst um dieses Mädchen keine Ruhe. Ich wartete also, bis die anderen Priester sich zurückgezogen hatten und schlich mich zum Labyrinth. Vorsorglich hatte ich eine Amphore mit Wein mitgenommen, denn ich wußte, daß man nach der Opferung immer Wachposten vor dem Eingang der Höhle postierte, für was auch immer. Wahrscheinlich waren die Wächter für eben solche Fälle gedacht, wie diesen. Ich hatte in weiser Voraussicht ein harmloses Betäubungsmittel in den Wein gemischt um mir die Wächter vom Halse zu halten. Diese waren auch überhaupt nicht mißtrauisch, als sie in mir den Priester erkannten. „Hier, ihr pflichtgetreuen Soldaten. Wenn alles feiert, solltihr auch nicht leer ausgehen.“ Sagte ich mit lallender Stimme, so daß die Soldaten annehmen mußten, ich wäre selbst nicht mehr ganz nüchtern. Sie nahmen den Wein dankend an und ich setzte mich zu ihnen um das Ergebnis abzuwarten, wobei ich vermied von dem gepantschten Wein zu trinken. Bald sah ich, daß mein Gebräu seine Wirkung tat, denn die Soldaten sanken nacheinander in seligen Schlummer. Selbst kräftiges Rütteln machte sie nicht mehr wach. Ich schlich zaudernd in die dunkle Öffnung der Höhle. Ich hatte ein Stück Kreidestein und ein Fackel bei mir. Der Kreidestein rettete mir später das Leben, denn ohne ihn hätte ich niemals den Weg zurück aus dem tödlichen Labyrinth gefunden. Ich entzündete also meine Fackel und begab mich auf den Weg immer tiefer in die Höhle hinein. Wenn ich Kreuzungen und Abzweigungen erreichte, machte ich mit meinem Stein einen Pfeil, der den Rückweg markierte. Ich war schon ziemlich tief in die verwinkelten Gänge vorgedrungen, als mein Fuß unversehens gegen etwas Weiches stieß.“ In Erinnerung an das unbegreiflich Schreckliche lief ein Zittern durch den Körper des alten Mannes. „Ich senkte meine Fackel und fuhr entsetzt zurück. Ich kann dir den Schrecken und das Grauen nicht beschreiben, welches mich befiel, über den Anblick, der sich mir bot. Auf dem dunklen staubigen Höhlenboden lagen wild durcheinander die zerrissenen blutüberströmten Glieder der jungen Mädchen. Es war, als hätten Kinder ihre Puppen zerrissen und durcheinandergeworfen. Ich schloß die Augen und mußte sie doch wieder öffnen, um Gewißheit zu bekommen. Tränen traten mir in die Augen, denn unter dem Rumpf eines der Mädchen, deren Bein abgerissen war und deren Kopf nur noch an einer Sehne hing, erkannte ich das  …
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