… ein Arm sanft um mich geschlungen war. Verblüfft hob ich den Kopf und erwartete hoffnungsvoll Alex` Gesicht zu sehen. Ich war überrascht aber seltsamerweise nicht enttäuscht, als ich in schwarze besorgte Augen blickte. „Hallo Träumerin! So kreuzen sich also unsere Wege schon wieder.„ Seltsam berührt fragte ich ihn, was er denn hier täte. „Kannst du das nicht ahnen?“ Geheimnisvoll lächelnd sah er auf mich nieder. „Ich wollte das Bild sehen,“ sagte er, als ob es im ganzen Museum nur dies eine gäbe, „und dann sah ich dich hier sitzen. Du hattest einen so furchtsamen Ausdruck auf deinem Gesicht, daß ich mir einen Stuhl hierher rückte um dir nahe zu sein, wenn du aufwachst.“ Irgendwie war ich durch seine einfühlsameGeste gerührt und ich bedankte mich sehr ernsthaft bei ihm und immer noch in meinem Erlebnis befangen fragte ich ihn: „Andi, sag mir, träumst du auch von der Vergangenheit?“ Er versuchte schon wieder leicht ironisch vom Thema abzulenken. „Wer träumt nicht irgendwann mal irgendwas aus der Vergangenheit? Aber Gegenwart und Zukunft beschäftigen mich mehr und das sollte bei dir genauso sein.“ Ich erhob mich mit einem Anflug von Wut und deutete auf den schwarzhaarigen Jüngling auf den Bild. „Jetzt behaupte, daß dir die Ähnlichkeit zwischen Angelo und dir noch nicht aufgefallen ist.“ Er trat näher an das Bild heran und betrachtete nachdenklich das hübsche Gesicht des jungen Mannes. „Woher willst du wissen, wie der Junge heißt....egal...ich danke dir sehr, daß du mich so anziehend findest, wie diesen jungen Mann. Tatsächlich ist eine gewisse Ähnlichkeit festzustellen. Aber dasselbe trifft auch auf dich und das schöne Mädchen zu, welches der Junge so sehnsüchtig anstarrt.“ Ungläubig trat nun auch ich näher, aber ich konnte mich seiner Meinung nicht anschließen. Wenn auch die Haarfarbe und die dunklen Augen übereinstimmten, so hörte doch bei den exotisch hohen Wangenknochen und den vollen Lippen die Ähnlichkeit zwischen dem Mädchen und mir auf. Bevor ich jedoch eine Diskussion mit ihm beginnen konnte, nahm er mich an der Hand und zog mich einfach den Gang entlang Richtung Ausgang. Es waren immer noch viele Leute anwesend, was mich überraschte, denn nichts hatte meine tiefen Träume oder Visionen gestört. Außerdem war es bereits viertel nach neun Uhr, was mir klarmachte, daß ich wieder sehr lange geistig abwesend gewesen war. „Wo rennst du eigentlich mit mir hin?“ …
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