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Serva sprach lange und ausführlich. Dann sah sie Mira in die Augen und griff mit der rechten Hand nach ihrer Brandmarke auf dem linken Oberarm: „Du weißt, dass ich das nicht allein tun kann. Es ist deine Entscheidung, Herrin. Ich gehe, wenn du es mir befiehlst. Wie sieht es aus, vertraust du mir?“
Mira sah ihre Serva mit den langen dunklen Haaren vor sich, barfuß, die Haut sonnengegerbt von Kopf bis Fuß in das Toga-ähnliche Kleid gehüllt. Sie blickte auffordernd, kampfbereit und Mira gestand sich ein, dass sie diese Frau wohl unterschätzt hatte.
Serva sah in Miras Augen die Zweifel und sie wusste selbst noch nicht genau, ob das eine gute Idee war. Aber sie konnte nicht anders, es lag in ihrer Natur.
Und die Gefahr?
Sylvia Steiner war tot! - Aber wenn irgendwo in ihr auch nur ein kleines Stück überlebt hatte und Mira dieses jetzt frei ließ, dann wusste sie, dass schon bald nichts weiter als verbrannte Asche übrig sein würde.
Wo Rauch ist, ist auch Feuer
Schon seit über einem Jahr hatte Serva keine Schuhe mehr getragen. Die Kleidung, in die man sie gesteckt hatte, rieb und kratzte überall. Jedes Kleidungsstück war viel enger, als das weite Toga-Gewand, an welches sie sich mit der Zeit gewöhnt hatte.
Der unumgängliche Besuch im Konsulat verlief erwartungsgemäß spröde und bürokratisch. Da ihre Papiere fehlten, rechnete sie bereits mit Schwierigkeiten. Doch nie hätte nie vermutet, dass ihr Status als Serva so viele Probleme mit sich bringen würde. Sogar trotz der Anwesenheit ihrer Herrin, welche die bürokratischen Hürden tapfer ertrug. Mira hatte unzählige Formulare zu unterschreiben. Sie musste verstehen, dass sie mit dem Flug den Rechtsraum verlassen würde und dann andere Regeln galten. Ein Anwalt für internationales Recht verfügte bereits über erprobte Vertragsentwürfe. Auch Serva musste unterschreiben, bevor sie mit dem Einreisevisum auch ihre vorläufigen Dokumente erhielt. Die Prozedur nahm zwei volle Tage in Anspruch, aber jetzt waren sie endlich im Flugzeug.
Mira saß neben ihr und wirkte geschafft. Serva dankte ihrer Herrin im Stillen, dass sie dieses Wagnis mit ihr einging. Schon der Besuch im Konsulat hatte eine Stange Geld gekostet. Sie hatte ihr den Fensterplatz überlassen.
Die Herrin griff nach ihrer Hand. „Ich bin noch nie geflogen, Serva.“
Diese schmunzelte. „Lehne dich zurück und genieße es. Du wirst es lieben.“
Mira wirkte unsicher, doch sie entspannte sich sichtlich. …
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