… Mira begann niedergeschlagen zu berichten. Dummerweise musste sie jetzt mit dem Tablett hinaus. Es wäre ungehörig gewesen, das Gespräch so offensichtlich zu belauschen. Mit halbvollem Tablett schlich sie in die Küche, nur um kurz darauf zurückzukommen. Die Stimmung im Raum war eisig. Das, was Serva hörte, gefiel ihr noch viel weniger. Sie musste etwas tun! Energisch stellte sie das Tablett ab. Wer würde ihr am ehesten das Wort erlauben? „Darf ich etwas fragen, Herrin?“
Doch Racheel schüttelte energisch mit dem Kopf. „Nicht jetzt, Serva! Verschwinde!“
Das hatte sie nicht erwartet. Mit hochrotem Kopf rannte Serva in ihre Kammer. Die Tür knallte. Sie warf sich auf den Boden und holt das weiße Päckchen unter dem Bett hervor.
Die Marmorfigur lag noch immer in dem blauen Papier. Sie riss die Figur aus der Schachtel, rannte zurück und platzierte diese lautstark auf dem Tisch im Esszimmer. Die Familie verstummte und sah sie mit großen Augen an. Gut so. Sie hatte ungeteilte Aufmerksamkeit. Jetzt lag es an ihr, diese bestmöglich zu nutzen. Aber sie wusste, dass sie in solchen Situationen gut improvisieren konnte.
„Seht euch diese Figur an!“ Sie fuhr mit dem Finger über ihr eigenes Bildnis. Dann lief sie durch das Esszimmer. „Seht euch all eure Werke an. Was ihr hier schafft, ist einzigartig. Egal, was euer Hauptabnehmer heute Abend erzählt hat. Auf keinen Fall kann es ein Grund für solche Gesichter sein.“ Sie deutete auf ihre junge Herrin und befürchtete schon, jetzt abgewürgt zu werde. Sie würde einfach weitersprechen, egal was geschah. Das musste jetzt raus und es musste schnell gehen. „Ihr wisst inzwischen, dass ich mich mit solchen Arbeiten auskenne und ich erkenne auch eine Preisverhandlung, selbst wenn ich kein Wort davon verstehe, da ich früher selbst hunderte solcher Verhandlungen geführt habe.“ Serva redete sich in Rage, doch keiner am Tisch unterbrach ihren Wortschwall. Jetzt nur keine Pause lassen! „Die Abnehmer müssten euch den Hof machen, bei dem, was ihr abliefert. Wo findet sich denn ein anderer, der so eine außergewöhnliche Arbeit liefert.“ Sie war zurück am Tisch und wischte mit den Fingern durch die herumliegenden Papiere. „In meinem früheren Leben habe ich genau das getan! Ich habe Kunstwerke eingekauft und an Interessenten weiterverkauft. Und nach Zulieferern wie euch, auf diesem Qualitätsniveau, hätte ich mir damals die Finger ausgerissen.“ Sie sah in Miras sorgenvolles Gesicht. …
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