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… Und dann kam ihr der Gedanke, der für sie verhängnisvolle Folgen haben sollte. 
‚Sylvi’, meldete sich die Stimme in ihrem Hinterkopf. ‚Du wirst doch wohl nicht hier warten, bis sich deine Situation noch weiter verschlimmert? Oder? Mein Gott, dass ist deine Chance. Wenn du sie verstreichen lässt,...’ Sylvia blinzelte. Warum eigentlich nicht. Mira hatte auch niemand Beachtung geschenkt. Bis zur Tür, das müsste doch zu schaffen sein. Hasserfüllt blickte sie auf Miras Schiefertafel. Was, wenn... Ihre Augen blitzten auf. Im Gegensatz zu ihr hatte diese Schlampe Strafe verdient. Mit einem hämischen Grinsen auf den Lippen nahm sie das Kreidestück von ihrem Bord und ging damit zur gegenüberliegenden Nische. Vorsichtig sah sie sich um. Niemand schien sie zu bemerken. „Das ist mein Abschiedsgeschenk, Mira“, flüsterte sie leise, während ihr Handrücken die erste Ziffer der Zahl löschte, die vermutlich den Preis darstellte. Es war nicht sonderlich schwer die Acht ohne größere Spuren zu entfernen. Erheblich mehr Mühe kostete es, sie durch eine sechs zu ersetzen, ohne dass es auffiel.
Sylvia trat einen Schritt zurück und betrachtete ihr Werk. Voller Abscheu dachte sie an Mira. Das geschah ihr recht. Damit würde sie ihre Schulden nicht decken. Ein gehässiges Lächeln, dann wandte sich Sylvia ab. Aber das sollte nicht mehr ihr Problem sein. Sie würde jetzt hier raus spazieren. Ganz unauffällig, so wie Mira vorhin. 
Sie traute ihren Augen kaum. Es schien zu funktionieren. Sie blickte nach rechts und links. All die Mädchen, die in ihren Nischen hockten, kauerten, standen. Sylvia empfand so etwas wie Abscheu. Sie würde sich das nicht antun lassen. Nie im Leben! Da vorn war bereits der Tisch mit dem Krug. Im Vorbeigehen griff sie nach einem Stückchen Fladenbrot und stopfe es sich in den Mund. Nur nicht nervös wirken. Immer weiter näherte sie sich dem großen, raumteilenden Vorhang und damit auch der Tür, die hoffentlich in die ersehnte Freiheit führte. Noch fünf Meter. Noch einmal sah sie zurück in den Saal, dann griff ihre Hand nach der Türklinke. Sie glaubte, dass schon allein der Lärm ihres Herzschlages ausreichen müsste, um alles Personal im Umkreis von 100 Metern zu alarmieren. Irgendwie hatte sie gar nicht recht damit gerechnet, doch die Tür ließ sich widerstandslos öffnen. Von draußen flutete gleißendes Sonnenlicht herein. Sylvia kniff die Augen zusammen. So, der Tanz hatte also begonnen. 
Explosionsartig  …
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