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… die blauen Flecken noch bevor sie sie sah. Außerdem war nicht das geringste Bedürfnis vorhanden, all diese Stellen noch ein weiteres Mal zu inspizieren. Inzwischen kannte sie das grünblaue Muster auf ihrem Körper in und auswendig. Verflucht sei dieser dumme Bettvorleger, auf dem sie Tag für Tag so unbequem lag. Sie versuchte, sich etwas auf die Seite zu drehen. Die Glieder der Metallkette rasselten höhnisch. Wie lange hatte sie inzwischen hier zugebracht? Eine Woche? Sie wusste es nicht mehr. War das inzwischen nicht auch völlig belanglos? 
Sylvia spürte die kalten Metallschellen an den Fußgelenken, welche ihr die Fesseln wund scheuerten. Gott sei Dank hatten die ihr die Handschellen wieder abgenommen, welche ihre Handgelenke in den ersten Tagen nach diesem dämlichen Fluchtversuch erbarmungslos auf dem Rücken zusammengekettet hatten. Beinahe automatisch rieb sie ihre Handgelenke. Die Spuren waren noch immer sichtbar. 
Wenigstens konnte sie zum Trinken jetzt wieder ihre eigenen Hände benutzen und musst ihren Kopf nicht mehr in diese dumme Schüssel tunken, wo ihre Haare in der Brühe schwammen. Jedes mal hatte sie sich ängstlich umgesehen, ehe sie wie ein Tier ihre Mahlzeit begann. Immer dieses schleichende Gefühl, dass alle sie beobachteten, dass alle über sie lachten. Natürlich äußerte sich niemand laut, aber sie lachten innerlich, das wusste Sylvia. Und ganz besonders die kleine, hinterhältige Stimme in ihrem Kopf wusste das. Sie alle lachten über sie!
In den ersten Tagen hatte Sylvia geglaubt, den Verstand zu verlieren. Doch dann... Sie musste zugeben, dass es ihr noch immer nicht viel besser ging. Wenigstens konnte sie wieder ihre Hände benutzen!
Das Einzige, was ihr in dieser Zeit noch Energie spendete, was Miras Kreidetafel mit der geänderten Zahl. Bis schien das noch niemandem aufgefallen zu sein. Auch wenn es momentan an ihrer Situation nichts änderte, so konnte sie wenigstens etwas von dem zurückgeben, was die ihr antaten. Mit einem Ausdruck morbider Zufriedenheit in den Augen bettete sie ihren Kopf auf den ausgetretenen Läufer. 
In den letzten Wochen waren bereits viele potentielle Käufer an ihren Nischen vorbeigekommen. Es nervte sie jedes Mal aufs Neue, wenn sie mit ansehen musste, wie Mira sich präsentierte. Als könne sie nicht schnell genug von hier verschwinden. 
Auch sie wurde von vielen neugierigen Blicken gestreift. Doch die wenigsten traten näher. Die Ketten, welche man Sylvia angelegt  …
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