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… Absatz zu ihrer Nische hinauf. Die Schiefertafel zeigte graue Kreideschlieren. Es war jedoch die einzige leere Tafel im Saal. An einem Ständer war ein großer Metallring befestigt, der locker nach unten hing und als sie das Podest betrat leicht hin und her schwang. Davor lag wie überall ein alter, abgewetzter Teppich. Doch der war wesentlich angenehmer als auf dem kalten Steinfußboden zu stehen.

Inzwischen war es still im Saal. Man hätte eine fallende Stecknadel hören könne. Was sollte sie jetzt tun? Musste sie etwas an die Tafel schreiben? Sie hatte keine Ahnung. Vielleicht hätte sie die Fremde vorhin nicht so zurückweisend behandeln sollen. Aber jetzt konnte sie nicht mehr fragen. Nicht in diese Stille.

Sylvia versuchte die Unsicherheit, welche sich in ihr ausbreitete zu ignorieren. Was sollte das alles nur? Was sollte sie nun tun? Was würde wohl geschehen, wenn sie jetzt einfach Aufstand und zur Tür ging? Vermutlich führte die Tür am hinteren Ende des Raumes, direkt neben dem riesigen Vorhang, einfach nach draußen. Von ihrem Standort aus konnte sie über den zwei Meter hohen Podestteiler sogar die obere Kante des riesigen Vorhangs sehen. Sie blickte hinüber zu der Fremden, die sie hergeführt hatte. Diese saß wir vorhin da und hatte sich noch immer nicht gerührt. Vermutlich war das irgendein verrücktes, festgelegtes Ritual. Warum sollte sie sich nicht auch hinkauern, wie allen anderen? Sylvia wollte auf keinen Fall noch mehr Ärger bekommen, als sie ohnehin schon hatte. Nicht schon wieder. Bloß nicht auffallen!

Der Teppich unter ihren Beinen war weicher, als er aussah. Dann hockte sich Sylvia auf den Boden. Ihre Zehen gruben sich in den weichen Teppich. Das fühlte sich nicht einmal so schlecht an. Sollte sie das jetzt wirklich tun?

‚Tu es Sylvie!‘

Also setzte sie sich nieder, umklammerte wie alle Anderen ihre Beine, legte den Kopf zwischen die Knie und verharrte.

Sie überlegte: Im Vergleich zu ihrer Situation vor zwei Tagen, als sie noch glaube zur Kreuzigung geführt zu werden hatte sich ihre Lage doch deutlich verbessert? Wirklich glücklich war sie mit dieser Erkenntnis nicht.

Minutenlang starrte sie vor sich hin, war in Gedanken versunken und tat es damit allen Anwesenden im Raum gleich. Dann hörte sie, wie eine Tür geöffnet wurde. Aus dieser Richtung flutete nun auch Sonnenlicht in den Saal. Wahrscheinlich die Tür am Vorhang, vermutete sie. Augenblicklich herrschte absolute Stille, so dass  …


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