… Vor dem Bett standen zwei Umzugskartons mit verschiedensten Dingen, die Elli für wichtig erachtet hatte. Sie nickte anerkennend. Drei verschiedene Businessoutfits, Makeup, Schuhe, sogar Bargeld, Getränke, ein Telefon und viele andere Kleinigkeiten. Elli hatte an alles gedacht, bewies Weitblick. Sie war gut in dem, was sie tat. Sie würde sie behalten. Doch jetzt musste sie ihre Kräfte sammeln, für heute Abend.
Mira hatte es sich auf dem Bett bequem gemacht. Eine Stunde später trat ihre Serva aus dem Waschraum ins Zimmer. „Kann ich so gehen?“
Mira sah zu der überdurchschnittlich großen Frau auf und verspürte Respekt. Der Anblick hatte etwas Ehrfurchtgebietendes. So hatte sie ihre Serva noch nie gesehen. Sie war beeindruckt. Die langen Haare waren streng nach hinten gekämmt, ihr Gesicht makellos, die weiße Bluse schien unter dem Blazer zu leuchten und die hohen Schuhe machten diese sowieso schon recht hochgewachsene Frau zu einer überlebensgroßen Erscheinung.
„Wow, ich hatte keine Vorstellung davon, wer du eigentlich bist, Serva.“
Diese nickte. „Ja, oder? Diese Verkleidung hat was.“
„Etwas fehlt noch.“ Sie stand auf, öffnete den Verschluss ihrer Silberkette und legte ihr diese um den Hals. „Jetzt bist du bereit, Serva.“
Und ob sie das war. Die letzten Wochen hatte sie unermüdlich auf diesen Augenblick hingearbeitet, der nun vor ihr stand. Ob sie sich bereit fühlte, spielte außerdem keine Rolle. Sie musste darauf vertrauen, dass sie unter Druck nach wie vor die Kontrolle behielt. Darin war sie gut, damit hatte sie Erfahrung. „Bis später, Mira.“
Diese deutete mit dem Daumen nach oben. „Viel Erfolg.“
...
Das Hotel lag direkt am Rand des Stadtparks. Auf der Straße waren um diese Zeit kaum noch Autos unterwegs. Es nieselte und der beginnende Herbst trieb Blätter über die Straße. Bald würden die Lichter in den Straßen erwachen. Der kleine weiße Mietwagen rollte Richtung Westend. Er fuhr sich wie ein Elefantenrollschuh und hätte durchaus etwas standesgemäßer ausfallen dürfen. Bereits von hier aus war der Tower über die ganze Stadt zu sehen. Immer wieder streifte ihr Blick die schwarze Mappe auf dem Beifahrersitz. Die etwas mehr als vierzig Seiten bedeuteten ihr Leben! Sie griff das Lenkrad fester. Er hatte ihre Position, nein ihr ganzes Leben gestohlen. Dave Anderson sollte sich lieber warm anziehen. Wer sich mit Sylvia Steiner anlegte ... Der Inhalt genügte, um ihn für mindestens zehn Jahre hinter Gitter zu bringen, ihn ein für alle Mal aus ihrem Leben zu tilgen. …
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