… Aber diesmal lag es nicht an der Höhe, in die sie der Lift katapultierte.
Ein Gong. Die Zahl über der Kontrolltafel zeigte 42. Vor ihr lag der schwach beleuchtete Flur der 42sten Etage des Westend Towers. Zielstrebig schritt sie über den spiegelblanken Marmorboden des Flurs, der weißen Tür am anderen Ende entgegen. Um diese Uhrzeit waren die meisten Büros im Gebäude leer und nur notdürftig beleuchtet. Die Geräusche ihrer hohen Absätze hallte durch die gesamte Etage und wirkte lauter als sie in Wirklichkeit war. Woher kam das flaue Gefühl in ihrem Magen? Als ob sie etwas Verbotenes, etwas Unrechtes vorhatte. „Du wurdest betrogen, geschunden, misshandelt, Sylvia! Jetzt fordere endlich auch dein verdammtes Recht ein!“
Vor der großen zweiflügeligen Tür am anderen Ende blieb sie stehen und betrachtete das goldene Schild. „R&R international, Lokaldirektion Dave Anderson“
Sein Plan war perfide, hinterhältig und er hatte funktioniert. Doch nun stand sie hier. Ihre Hand griff nach der Klinke. Was sein musste, musste sein. Feuer frei.
...
Sie betrat das Vorzimmer.
„Hallo Elli.“
Diese blickte auf. „Schön sie wiederzusehen, Frau Steiner. Ich habe ihren Termin wie besprochen durchgeklickt. Und das andere auch.“ Sie deutete mit der Hand auf die Pappkartons im hinteren Bereich des Büros.
„Es fühlt sich wie Verrat an, Elli, oder?“
Diese zuckte sichtlich zusammen und nickte, als fühlte sie sich bei etwas ertappt. „Wie ich mich fühle, spielt doch keine Rolle. Ich tue, was der Herr im Chefbüro von mir verlangt und wenn bald sie wieder dort sitzen, dann tue ich das, was sie verlangen.“
„Ich kenne dieses Gefühl.“ Unbewusst hatte Sylvias Hand nach Ellis linken Schulter gegriffen und ihre Finger strichen über deren linken Oberarm. „Danke, für deine Offenheit. Weiß er Bescheid?“
Elli schüttelte den Kopf.
Sylvia spürte noch einmal tief in dieses flaue Gefühl in ihrem Bauch hinein, dann traf sie eine Entscheidung. „Also dann, mein Termin wartet.“
Wie der Wüstensturm ging sie Richtung Bürotür.
…
Als Sylvia eintrat, saß Dave mit dem Rücken zu ihr und blickte durch die beeindruckende Panorama-Glasfront über die Stadt. Im Büro hatte sich nicht viel verändert.
„Ich hoffe, sie hatten einen angenehmen Tag, Herr Anderson.“ Sylvia schloss die Tür hinter sich und trat zum Schreibtisch. Dave drehte sich in dem Stuhl herum und erstarrte. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er auf Sylvia und brachte kein Wort heraus. …
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