… Fels, Dunkelheit. Das Wasserloch war tief und das musste es auch sein. Doch egal in welche Richtung sie blickte, nirgends eine Bewegung. Resigniert stieg Serva aus dem Wasser und setzte sich tropfend auf den glatten Steinboden. Sie lauschte. Doch außer dem leisen gluckernden Wasser war nichts zu hören. Was zur Hölle war Mira hier geschehen? Wenn Ihr etwas zugestoßen...
Sie wischte den Gedanken beiseite und grübelte. Das Brunnenhaus war ihr schon immer seltsam vorgekommen. Doch ab jetzt würde sie es sicher mit anderen Augen sehen. Sie war täglich hier. Oft mehrmals. Wie konnte nur...?
Nach 20 Minuten taucht Mira auf. Prustend und spritzend mitten im Becken. Etwas erschrocken blickte sie auf Serva, als sie aus dem Becken stieg. Wasser perlte über ihren braungebrannten Körper auf den Steinboden und sie wischte sich mit dem Handrücken die Augen. Dann blickte sie Serva eindringlich an. „Du vergisst bitte ganz schnell, was du hier gesehen hast!“ Ihre Augen funkelten. „Du weißt inzwischen, die Arbeit hier ist hart. Sie ist auch nicht ungefährlich. Wir können jetzt nicht noch mehr Probleme gebrauchen. Also kein Wort!“
Serva sah sie mit offenem Mund verständnislos an. „Ja, Mira, aber du bist…“
Diese fiel ihr harsch ins Wort. „Du kennst die Regeln langsam, Serva!“
„Ja Herrin, ich werde euch nicht mehr so respektlos ansprechen. Aber ...“
Mira schüttelte den Kopf. „Dafür gibt es diese Regeln. Denke lieber an unseren Besucher heute Abend.“ Missmutig verließ Mira das Brunnenhaus und ließ sie allein.
Serva blickte ihr verständnislos nach. Ja, vielleicht sollte sie lieber an den Besucher heute Abend denken. Das war ihre Arbeit.
...
Den Rest des Tages hatte Serva zu tun. Heute Abend musste alles perfekt sein. Mira ließ sich den ganzen Tag über nicht mehr sehen. Jeder hatte seine Aufgaben und es stand ihr nicht zu, nach dem Besucher zu fragen. Sie wusste nur, dass es wichtig war, dass es Mira nervös machte und wenn ihre Herrin etwas nervös machte, dann war das Grund zur Sorge. Irgendwann dann, kurz vor knapp, kam Mira hereingestürzt. Mit sorgenvollem Gesicht blickte sie in die Küche. „Alles klar bei dir?“
Serva nickte. „Was ist denn los?“ Sie hätte sich am liebsten sofort selbst geohrfeigt für diese respektlose Frage.
Mira sah sie an, dann kam sie herein und zog die Tür hinter sich zu. „Es tut mir leid, Serva, wegen heute früh. Das war ungerecht. Aber bei allen liegen zur Zeit …
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