… auch.“ Sie deutete mit der Hand auf die Pappkartons, die im hinteren Bereich des Büros zu sehen waren.
„Es fühlt sich wie Verrat an, Elli, oder?“
Diese nickte und zuckte sichtlich zusammen, als fühlte sie sich bei etwas ertappt. „Wie ich mich fühle spielt doch keine Rolle. Ich tue, was der Herr im Chefbüro von mir verlangt. …und wenn bald sie wieder dort sitzen, dann tue ich das, was sie verlangen.“
„Ich weiß, wie es sich anfühlt.“ Unbewusst hatte Sylvias Hand nach Ellis linken Schulter gegriffen und die Finger strichen über ihren linken Oberarm. „Danke, für deine Offenheit. Weiß er Bescheid?“
Elli schüttelte den Kopf.
Sylvia spürte noch einmal in das flaue Gefühl in ihrer Magengegend hinein, dann traf sie eine Entscheidung. „Na dann, mein Termin wartet.“ Und wie der Wüstensturm ging sie Richtung Bürotür.
…
Als Sylvia eintrat saß Dave mit dem Rücken zu ihr und blickte durch die beeindruckende Panoramaglasfront über die Stadt. Im Büro hatte sich nicht viel verändert.
„Ich hoffe, sie hatten einen guten Tag, Herr Anderson.“ Sylvia schloss die Tür hinter sich und trat zum Schreibtisch. Dave drehte sich mit dem Stuhl herum und erstarrte. Mit weit aufgerissenen Augen blickte er auf Sylvia und brachte kein Wort heraus.
Sylvia trat an den Schreibtisch heran, bis ihre Beine die Tischplatte berührten. „Bleiben sie ruhig sitzen, Herr Anderson.“ Wie in Zeitlupe legte sie die schwarze Mappe vor sich auf den Tische. „Es könnte wirklich besser sein, wenn du sitzen bleibst, Dave!“
Sylvia machte keine Anstalten, sich zu setzen. Nicht auf dieser Seite des Tisches. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich.“
Dave starrte sie noch immer mit weit aufgerissenen Augen an. „Woher kommst du denn so plötzlich?“
„Du weißt sehr genau, wo ich herkomme, Dave.“
Dieser wusste sichtlich nicht, wo er ansetzen sollte.
„Ich helfe dir auf die Sprünge. Ich meine diese ganz kleine Niederlassung unserer Firma. Dort, wo es heiß und sandig ist. Ich meine die Niederlassung, in der DU Probleme mit deinen Zulieferern hattest.“
„Konntest du die Probleme lösen?“
„Sorry Dave, aber das ist die falsche Frage.“
Dave holte tief Luft und setzte an. So langsam hatte er sich wieder gefangen. „Was gibst du mir denn die Schuld für das alles.“ Er deutete auf sein Büro. „Was sollten wir den tun, wenn du dich über ein Jahr lang nicht mehr meldest?“
Sylvia …
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