… auf den Boden und holt das weiße Päckchen unter dem Bett hervor.
Die Marmorfigur lag noch immer in dem blauen Papier. Sie riss die Figur aus der Schachtel, rannte zurück und platzierte die lautstark auf dem Tisch im Esszimmer. Die Familie verstummte und sah sie mit großen Augen an. Gut so. Sie hatte ungeteilte Aufmerksamkeit. Jetzt lag es an ihr. Aber sie wusste, dass sie in solchen Situationen gut improvisieren konnte.
„Seht euch diese Figur an!“ Sie fuhr mit dem Finger über ihr eigenes Bildnis. Dann lief sie durch das Esszimmer. „Sehr euch all dieser Werke an. Was ihr hier schafft ist einzigartig. Egal, was euer Hauptabnehmer euch heute Abend erzählt hat. Auf keinen Fall kann es ein Grund für solche Gesichter sein.“ Sie deutete auf ihre junge Herrin und befürchtete, jetzt abgewürgt zu werde. Sie würde einfach weitersprechen, egal was geschah. Das musste jetzt raus und es musste schnell gehen. „Ihr wisst inzwischen, dass ich mich mit solchen Arbeiten auskenne und ich erkenne auch eine Preisverhandlung, selbst wenn ich kein Wort davon verstehe, da ich früher selbst hunderte solcher Verhandlungen geführt habe.“ Serva redete sich in Rage, doch keiner am Tisch unterbrach ihren Schwall. Jetzt nur keine Pause lassen! „Die Abnehmer müsste euch den Hof machen, bei dem was ihr abliefert.“ Sie war zurück am Tisch und wischte mit den Fingern durch die herumliegenden Papiere. „In meinem früheren Leben habe ich genau das getan! Ich habe Kunstwerke eingekauft und an Interessenten weiter verkauft. Und nach Zulieferern wie euch, auf diesem Qualitätsniveau hätte ich mir damals die Finger ausgerissen.“ Sie sah in Miras sorgenvolles Gesicht. „Du brauchst keine Angst haben. Ganz sicher nicht!“
Und dann geschah etwas, dass Serva von einem Augenblick auf den nächsten den Boden unter den Füßen wegzog. Beim Wischen durch die Zettel war ein Logo zum Vorschein gekommen. R&R international - Richard und Reinbach massive art exchange, ihre Firma. Das Blatt kam von der Lokaldirektion persönlich, mit Unterschrift.
Mira sah, wie ihr beim Anblick des Blattes das Blut aus dem Gesicht wich.
„Setz dich!“, ordnete Racheel an.
Serva sah Mira in die Augen. „Was steht da auf diesem Zettel? Was habt ihr besprochen?“ Und dieser Blick duldete keinen Widerspruch.
Als Mira fertig war hielt es Sylvia nicht mehr auf dem Stuhl. Sie sprang auf und rannte zur nächstbesten Figur. „Wie lange hast du an dieser Figur …
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