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… die Nerven blank. Heute Abend, das wird der jährliche Besuch unseres Hauptabnehmers. Da muss einfach alles passen. Davon hängt alles ab.“

Serva nickte irritiert, doch noch verstand sie überhaupt nichts.

„Der Auftraggeber“, sie machte eine allumfassende Handbewegung, „der das hier alles bezahlt. Unseren Traum. Und er setzt uns schon wieder unter Druck.“ Mira holte tief Luft. So niedergeschlagen hatte Serva sie nicht einmal damals erlebt, als sie verkauft wurde. Die Stille brachte Mira zum weiterreden: „Es ist fast wie beim letzten Mal, doch noch mal wird mir so ein Riesenfehler nicht passieren.“ Sie zitterte.

Serva schüttelte den Kopf. „Mein Gott, Mira, ihr braucht euch doch nicht unter Druck setzen lassen, nie im Leben! Zufällig kenne ich das Business.“

Mira sah sie mitleidig an und ignorierte die direkten Anreden. Sie hatte zur Zeit andere Sorgen. Dann berichtete sie Serva von der letzten Verhandlung. Es war wohl eher ein Erpressung. Wie sie ihren Liefervertrag nicht einhalten konnte. „Du hast ja keine Ahnung, wie Abhängig wir hier davon sind. Diese Dummheit hat mich vor eineinhalb Jahren zur Serva gemacht.“ Sie blickte zu ihrer linken Schulter. „So was darf nicht wieder passieren. Nie wieder! Und dann haben sie trotzdem den Abnahmepreis fast halbiert!“

Serva merkte, wie das Thema ihre Herrin in Rage brachte. Sie musste sich vor dem Gespräch abkühlen, unbedingt.

„Sieh zu, dass du heute Abend keine Fehler machst, Serva! Ich geh mich umziehen und dann werden wir sehen...“

Recht kopflos verschwand Mira durch die Küchentür wie sie gekommen war. Serva sah ihr nach. Das Gehörte brachte ihr bisheriges Bild ihrer kleinen Welt ins Wanken. In ihren Augen hatte die keine Oase ganz wundervoll funktioniert, wie ein kleiner autarker Staat. Insgeheim ärgerte sie die späte Erkenntnis etwas, sie war früher nie idealisierten Wunschvorstellungen verfallen.

...

Es war soweit. Ihr Auftritt für heute. Denn egal was sie selbst dachte, ihre Herren würden dem, was sie heute Abend tat besonderes Gewicht beimessen.

Der Auftraggeber saß am Tisch im Esszimmer mit den Statuen, auf dem feinen Teppich, über den Serva so gerne lief, weil er sich so wundervoll an ihren Zehen anfühlte, über dem Marmormosaik, das sie bisher noch immer nicht vollständig gesehen hatte. Jetzt kam es darauf an. Jetzt ging es um die Zukunft ihrer Herren. Wie ein lautloser Schatten schob sie sich auf Zehenspitzen in den Raum. Am  …


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