… albern und naiv vor. Im Schutz des Gewitters wollte sie abtauchen. Hatte er ihre Nachricht überhaupt erhalten? Sie kannte ihn kaum. Die Angst vor der Zukunft übermannte sie. Das Kharimba System. Es gab keinen bekannteren unbekannten Ort. Hauptsächlich grausige Geschichten schlungen sich um diese mysteriöse Kolonie. Und keine einzige ging gut aus.
Warum schickte Thoron sie dahin? Viel wichtiger: Wie ließ sich das vermeiden.
6. Krissy
Krissy lümmelte entspannt auf dem Sofa. Ja genau, Krissy mit "K". War es ein Schreibfehler ihrer Hebamme oder hatten ihre Eltern bewusst diese exotische Schreibweise gewählt? Auf jeden Fall war sie schon immer stolz darauf und sie hatte bisher auch erfolgreich alle Korrekturgelegenheiten abgewehrt. Ihre Hausschuh lagen unter dem Tisch. Sie war barfuß und drückte ihre Beine angewinkelt in die weichen Polster. Ihre Locken liefen in langen Wellen wie ein Wasserfall über die schmalen Schultern. In der Sonne hätten sie bronzegoldenen geglänzt. Draußen dämmert es aber bereits. Nach dem heutigen Tag hatten sie sich etwas Entspannung verdient. Nachdem Kevin zu dieser Weiterbildungsexkursion durfte, gab es die doppelte Arbeit im Labor zu bewältigen. Scheinbar kannten sich die zuständigen Vorgesetzten für Personal und Auftragsplanung nicht. Jedenfalls nahm der Zeitplan keine Rücksicht die fehlenden Kollegen.
Insgeheim beneidete sie Kevin. Einfach raus aus dem Arbeitsalltag, man konnte mal was erleben. Ein bisschen mehr Action hätte ihr auch gut getan. Aber weshalb gerade er? Inzwischen waren sie gleichrangige Kollegen. Zumindest dachte sie das. Aber erst seit ein paar Wochen. Und ihr Neid war auch nicht böse gemeint. Krissy gönnte Kevin diesen Ausflug. Und nicht nur, weil er Toms bester Freund war.
Seit sie in diese Abteilung versetzt worden war, hatte sie auch Tom besser kennen gelernt. Viel besser, um genau zu sein. Bis dahin hatten sie sich zwar hin und wieder gesehen, ihre Gespräche waren aber nie über eine flüchtige Begrüßung hinaus gekommen. Aber vor einer Woche hatte sich das geändert. Ihr Abteilungswechsel war der Auslöser gewesen.
Der alte Arbeitsplatz hatte schon lange nicht mehr funktioniert. Tag für Tag quälte sie sich durch endlose Stunden bis Feierabend. Das war einfach nicht erfüllend. Schließlich wollte sie es vor einer Kündigung noch mal mit einer Versetzung versuchen. Mehr Verantwortung, größere Herausforderungen, mehr Action! Und jetzt …
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