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… Dann stieß sein Kopf im Dunklen gegen eine spitze Felskante, die von der Decke herab ragte. Das war einfach nicht sein Tag!

...

Plötzlich rief es vom vorderen Ende der dahin kriechenden Personenkette: „Licht!“

Das war die Nachricht, die in allen wieder das Feuer des Lebens entzündete. Mit einem mal war die Erschöpfung wie weggeblasen.

„Nur noch ein paar Minuten, dann sind wir da“, ermunterte Kevin das kleine Kind, welches sich hinter ihm zwischen den rauen Felsblöcken hindurch zwängte. Mit dem Lichtschimmer häuften sich auch die losen, scharfkantigen Gesteinstrümmer, welche den Boden bedeckten und den Kriechenden in die brüchigen Handflächen schnitt. Stellenweise war der Gang keine 60 Zentimeter hoch.

Dann wurden sie endlich von Tageslicht geblendet. Kevin schützte seine Augen mit der Hand, bis sie sich an die Helligkeit gewöhnt hatten. Hier war der Gang zur Hälfte mit Gestein verschüttet, da die flache Decke schon vor Jahren eingestürzt war. An ihrer Stelle gähnte ein Loch, durch welches der grell erscheinende Himmels herein strahlte. Erleichtert atmete Kevin auf. Luft! Endlich konnten sie wieder die Kontrolle der Situation übernehmen, zumindest wenn sie die steil abfallenden Wände der Einsturzstelle bezwingen konnten.

Mühsam zog sich Kevin an der ihm entgegen gestreckten Hand hinauf, dem Licht entgegen. Mit vereinten Kräften schafften es die Gruppe. Was erwartete sie hier oben? Er schnappte tief nach frischer Luft und stieg aus dem Einsturzloch. Der raue, trockene Wüstenwind blies ihm um die Nase.

Wo waren sie? Das war jetzt wichtig! Doch soweit das Auge reichte war nur öde Gesteinswüste zu sehen. Tischebene Trockenheit. Der Wind wehte den Staub in graugelben Wolken vorbei. Kevin kletterte auf einen größeren Felsblock. Hier oben war der sandige, malende Wind noch viel intensiver. Er schützte seine Augen mit der Hand. Die Wüste war felsig und zerklüftet. Eine riesige Steinhalde. Dann entdeckte er einen schmalen dunklen Streifen am Horizont. Dort begann der schützende Wald, von dort kamen sie. Dort wartete das Grauen der Gefangenschaft. Auf der anderen Seite herrschte die Gesteinswüste, gnadenlos und lebensfeindlich. Sie würde jeden vernichten, der sich für sie entschied. Da gab es nichts außer Steinen, unzählige, bis zum Horizont. Und irgendwo, viel, viel weiter entfernt mündeten die Steine dann ins Meer.

So sehr es schmerzte, wenn sie überleben wollten, dann mussten sie zurück  …


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