… ganz richtig. Einen von uns als Gefangenen da hinunter zu treiben! Das ist wohl eher der Gipfel der Dreistigkeit. Auf keinen Fall! Mit dem da alleine gehe ich keinen Schritt weiter.“
„Lass ihn doch erst mal ausreden.“ Krissys Blick traf Tom. Dieser starrte jedoch abwesend in die Ferne.
„Gehe ich eben alleine! Aber passt mir gut auf unseren nicht mehr so uniformierten Freund auf. Er ist im Moment unsere einzige Trumpfkarte.“ Kevin beeilte sich, in den Körperpanzer zu schlüpfen. Das seine Entscheidung auf so viel Widerspruch traf, hätte er nie vermutet, aber irgend etwas musste doch getan werden.
„Sei vorsichtig, Kevin!“, rief ihm Krissy hinterher. Tom sagte nichts. Im Stillen war ihm klar, dass er es in einigen Minuten bereuen würde, Kevin allein dort hinunter gelassen zu haben.
Die Uniform oder besser der Körperpanzer, welcher vor Steinsplittern oder ähnlichem schützen sollte, war Kevin etwas zu klein, aber das würde er aushalten. Der Geruch im Inneren der Rüstung entpuppte sich als unangenehm aber weniger schlimm, als er es nach so einem heißen Tag erwartet hätte.
Die Sonne verschwand gerade hinter dem Horizont, als er mit dem selbstsichersten Schritt, welcher ihm in dieser Situation zur Verfügung stand, auf den Talkessel zu ging. Ein ausgetretener, schmutziger Weg führte in das Lager hinab.
Im letzten Licht erkannte Kevin den Zweck der sonderbaren Löcher in der Rückseite des Tales. Die letzten Zwangsarbeiter, welche sich noch draußen aufhielten, verkrochen sich nun in diesen Höhleneingängen. Es waren selbst errichtete Wohnplätze.
Nach einer halben Stunde Fußmarsch befand er sich auf der Talsohle. Wie sollte er jetzt weiter vorgehen? Wie würde er hier unter tausenden Sklaven Susi finden? Diese Gedanken quälten ihn, während er die mannsgroßen Felsblöcke hier unten passierte, die den Boden der Talsohle bedeckten. Dann kam endlich die langersehnte Idee. Zwar nicht gerade grandios, aber besser als ziellos jeden Stein umzudrehen. Er würde einfach bis...
Ein harter Schlag gegen seinen Helm ließ ihn alle Ideen vergessen. Ohne den Helm hätte der Schlag Kevin zweifellos getötet. Die Welt begann sich vor seinen Augen zu drehen, bevor irgend jemand das Licht ausknipste.
...
Das erste was Kevin verspürte, war ein stechender Schmerz in seinem Kopf. Unfähig zu irgend einem klaren Gedanken lag er einfach nur da. Wo war er überhaupt? Nach allen Seiten nur tiefste Schwärze, oder waren seine …
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