… sein Spiel mit ihr. Davon würde sie wohl nie genug haben wollen. Behaglich ineinander verschlungen, lagen die beiden im Schutz ihres Schlafsacks und genossen die Nacht. Um sie herum ragten die Bäume hoch hinauf. Morgen würde ein harter Tag werden. Niemand wusste genau, was sie unten erwartete und ob sie demnächst wieder füreinander Zeit finden würden. Also galt es, die verbleibende Zeit so gut wie möglich zu nutzen.
Kevin schüttelte innerlich den Kopf. So konnten sich echt nur frisch verliebte benehmen.
17. Die Kolonie
Krissy hatte schon lange nicht mehr so gut geschlafen. Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel und strahlte ihr blau-weiß gleißendes Licht durch die Baumwipfel. Trotz der Schatten war das Licht nicht angenehm, sondern erzeugte eine unerträglich schwüle Hitze. Schlimmer noch als gestern. Durch die Flut war alles feucht und ein schwerer Dunstschleier hing in der Luft, es roch nach Boden, Pflanzenresten und Leben. Nach einem mühsamen Abstieg startet die kleine Gruppe durch den teils knöcheltiefen Matsch. Zum Glück hatte die Flut ganzen Bahnen durch den Jungel geschlagen und ausgewaschen. Hier kamen sie gut voran. Besser, als sich durch das Unterholz zu schlagen.
Kevin lief voran, ihm folgte Krissy und den Abschluss bildete Tom, wie immer den schweren Blaster im Anschlag. Vorsichtig bahnte sich das Grüppchen einen Weg durch das Chaos, welches die Sturmflut hinterlassen hatte.
...
Irgendwann blieb Kevin stehen und lauschte. Die Anderen hielten ebenfalls inne und nun hörten sie es auch. Ein leises Zischen, Krachen und Heulen aus weiter Ferne drang durchs Gebüsch.
„Was ist das?“, fragte Krissy verblüfft.
„Keine Ahnung. Vielleicht Geräusche aus der Strafkolonie. Wir müssten ja langsam in die Nähe kommen.“ Aber weiter konnte auch Tom die Herkunft dieser Laute nicht deuten. Die Ungewissheit lastete wie ein drückender Schleier über dem Grüppchen, denn niemand hatte auch nur die geringste Vorstellung, was sie in der Kharimba I Strafkolonie erwarten würde. „Wir müssen die Augen offen halten.“
Dann war es so weit. Der Kampf mit dem eintönigen, undurchdringlichen Busch fand ein abruptes Ende. Mit einem Mal hörten die Bäume auf und vor ihnen zog sich eine Schneise durch den Wald. Schnurgerade, wie mit einem Laser gebrannt. Krissy näherte sich den letzten Stämmen, doch Kevin hielt sie zurück. „Vorsicht, tu nichts überstürztes. Wir wissen nicht mit wem oder was …
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