… zuckte er zusammen. Eine schattenhafte Bewegung zwischen den Bäumen? Oder hatte er sich getäuscht? Kevin sah sich um, suchte nach einem handfesten Knüppel. Für alle Fälle!
Ein zersplitterter Ast lag in Reichweite. Zwar völlig unhandlich, aber das Best, was ihm momentan zur Verfügung stand. Zum Teufel noch mal, mit wem oder was hatte er es hier zu tun? Das Susi der heimliche Verfolger war erschien immer unwahrscheinlicher.
Ein leises Knacksen von Gegenüber brachte endlich die hässliche Gewissheit, dass er tatsächlich verfolgt wurde. Was sollte er jetzt tun? Vor lauter Zweifel an seinen Instinkten hatte er noch gar nicht daran gedacht, dass die Gefahr real sein konnte. Sollte er hier warten, bis dieses Etwas bei ihm aufkreuzte? Das wäre eine Erfahrung, auf die Kevin im Moment gern verzichten würde. Doch was blieben für Alternativen?
Das Gelände war ihm aufgrund seines gestrigen Besuches habwegs bekannt. Vielleicht konnte er das zu seinem Vorteil nutzen. Wenn es irgendwie gelang, den Verfolger in eine der Morastsenken zu locken. Der Plan war alles andere als todsicher, aber immer noch besser als hier zu warten.
Kevin hasste Ungewissheit!
Vorsichtig stand er auf und blickte sich um. In der Hoffnung, die richtige Richtung einzuschlagen ging er los. Vielleicht folgte es ihm ja?
Der Morgendunst der aus dem Morast emporstieg verbreitete schaurige Stimmung. Weiße Schwaden zogen zwischen den Bäumen entlang. Selten hatte Kevin bisher eine derart feuchte Luft geatmet. Doch diesmal wusste er, wohin seine Füße treten durften und wohin nicht. Er war schon fast am Ziel, als hinter dem nächsten Strauch vor ihm, wie aus dem Nichts, eine schattenhafte Gestalt hervor trat.
Wie angewurzelt blieb Kevin stehen. Die Gestalt war nur etwa einen Meter vierzig groß und trug eine dunkle Kutte mit Kapuze, die weit ins Gesicht hing. Zumindest war an dieser Stelle ein in Schatten gehülltes Gesicht zu vermuten.
Er schnappte nach Luft. So plötzlich überrascht zu werden kam trotz allem unerwartet. Bisher hatte Kevin nie an Waldgeister oder Kobolde geglaubt. Das waren Märchen für Kindern, die erzählt wurden, um ihnen Angst einzujagen. Aber warum sollte ihm ein kleinwüchsiger Mensch hier auflauern? Es war einfach absurd!
„Hab keine Angst“, sagte eine Stimme, die von überall zu kommen schien und in seinem Kopf dröhnte.
Kevin wollte wegrennen, doch seine Füße waren wie an den Boden genagelt. Angstschweiß lief über seine Stirn, …
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