… Im Moment schien ihm gar nichts mehr sicher. Gewissheit konnte ihm nur ein Besuch an diesem schaurigen Ort bringen! Seine Hand drückte den metallischen Gegenstand und er entspannte sich etwas. Er wollte sich keinen guten Psychiater suchen müssen. Solange er dieses kleine metallische Etwas zwischen seinen Fingern spürte konnte er sicher sein, dass es real war. Auf jeden Fall würde er heute noch mal die Stelle suchen, egal was er sich davon erhoffte. Würde er dort auf Susi treffen? Aus irgendeinem Grund sagte ihm eine tiefe innere Gewissheit, dass er sie dort nicht finden würde.
...
Sie Sonne war noch nicht aufgegangen, jedoch färbte sich der Horizont bereits rötlich. Diesmal spazierte Kevin nicht ziellos herum, sondern ging zielstrebig den gestrigen Weg am steinigen Ufer entlang. Wie am Vortag versperrte das dichte Unterholz seinen Weg. Jedoch waren die umgeknickten Äste, der Pfad, den er gestern getreten hatte immernoch deutlich zu finden. Das Gestrüpp wirkte in der Morgendämmerung so frisch und unverbraucht. Überall glänzten Tau-perlen. Alles war so voller neuem Leben. Dieser frische Duft in der Luft ließ die Gefahren der launischen Sumpflandschaft vergessen. Nach kurzer Zeit hatte er den bedrohlichen Moortümpel gefunden. Von Susi natürlich weit und breit keine Spur. Wie auch? Der Tümpel lag friedlich lauernd vor ihm, als warte er auf sein nächstes Opfer.
Heute sah er bei weitem nicht mehr so gefährlich aus wie gestern. Frisches Laub schwamm auf dem Wasser, doch Kevin wusste, dass der Schein trog. Er sah sich um, blinzelte in die aufgehende Sonne. Zwischen dem Gestrüpp konnte man stellenweise bis zum See blicken. Was tat er hier? Was hatte er erwartet, hier zu finden? Weshalb hatte ihn seine innere Stimme hierher gezwungen?
Wollte er etwa noch ein paar Schritte in die Richtung gehen, in welche Susi gestern Abend verschwunden war? Irgendwie gefiel Kevin der Gedanke, obwohl er sich auch hier nicht sicher war, was er sich davon erhoffte. Doch wenn er schon einmal hier war, … Besser als sich später ‚Ach hätte ich doch–Vorwürfe‘ zu machen.
Kurz entschlossen schob er sich weiter durchs Gestrüpp. Doch plötzlich schoss ihm ein eigenartiger Gedanke durch den Kopf. Das war paranoid, er wusste es. Aber irgendwie fühlte sich Kevin beobachtet. Sein erster Gedanke war Susi, doch das war Unsinn. Wieso sollte sie ihn heimlich beobachten? Viel wahrscheinlicher war doch, das es sich bei dem unguten Gefühl um …
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