… deutete auf die Mückenstiche auf Oberarm und Nacken. „Glaube ja nicht, dass das jetzt ironisch gemeint war.“
Es war das erste Mal, dass Kevin sie lachen sah. Und es war ein wundervolles Lachen. Doch neben den Mückenstichen an Hals und Nacken entdeckte Kevin auf ihrem Arm auch noch etwas anderes, vom Schmutz fast vollständig abgedeckt, aber dennoch erkennbar. „Sind das Brandwunden?“ Er deutete auf den geröteten Fleck, an dem sich gerade erst frische Haut bildete.
Eine verlegene Pause, dann nickte sie. „Erinnere mich nicht daran. In Zukunft bin ich vorsichtiger im Umgang mit offenem Feuer.“
Kevin runzelte ungläubig die Stirn. „Das solltest du wohl. Vielleicht sind Survivaltouren ja nichts für dich.“
„Gut, ich breche dann mal zum Lager auf“, schnitt Susi urplötzlich die Unterhaltung ab. „Es wird doch etwas kühl in dem nassen Zeugs.“
„Und du bist sicher, dass du nicht mit zur Herberge kommen willst?“
„Ja, ganz sicher.“
„Na gut, trotzdem war es schön, dich kennenzulernen. Sehen wir uns noch mal?“
Susi dachte einen Moment lang darüber nach, dann lächelte sie. „Man kann nie wissen!“ Sie fuhr sich mit den Fingern der linken Hand durchs Haar. „Nochmal vielen Dank für alles!“ Ihre Arme legten sich um seine Schultern und ihre Wange legte sich an die seine. Kevin spürte ihren warmen Atem in seinem Nacken. Ein Augenblick, so wundervoll, dass er viel zu schnell vorbei war.
„Hier, nimm das.“ Sie drückte ihm einen kleinen, verzierten Gegenstand in die Hand.
„Und du bist wirklich sicher, ... ?“
„Ja, ganz sicher! Wie oft willst du mich das nun noch fragen? Dieser Entschluss steht fest! Also dann, ich muss mich beeilen! Tschüs und nochmals danke“, sagte Susi und ging entgegen Kevins Richtung ohne ein weiteres Wort davon.
„Tschüs und gern geschehen“, rief ihr Kevin nach, doch ob sie es überhaupt hörte, war nicht zu erkennen. Er starrte auf den kleinen Gegenstand in seiner Hand. Wahrscheinlich irgendein Schmuckstück. Sonderbar! Wieso rannte sie jetzt davon, wie ein aufgescheuchtes Reh? Er blickte auf, doch sie war bereits zwischen den Sträuchern verschwunden.
Kevin schüttelte den Kopf. Was blieb ihm jetzt anderes übrig, als zurück zu gehen? Hatte er etwas anderes erwartet? Susi war am Leben, darauf kam es an. Das danach jeder seiner Wege gehen würde, war schließlich selbstverständlich, oder?
Trotzdem wurde der Rückweg lang und beschwerlich, da es inzwischen …
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