… zurück. Er stürzte fast. Triefender Matsch rutschte von seinen Schuhen. Er sollte vorsichtiger vorgehen.
Vor ihm lag ein kleiner Wasserlauf. Wahrscheinlich einer der unzähligen Abflüsse. Es gluckerte hier überall. Von wo waren die Rufe gekommen? Während er durchs Dickicht stürmte, übertönten laut knackende und brechende Äste jedes andere Geräusch. Er hielt innen und lauschte.
„Hiii...Ahhh“ Wieder die Schreie. Kevin flog über den schmalen Wasserarm. Auf der anderen Seite versperrte mannshohes Schilfrohr den Weg. Mit dem von seinem T-Shirt umwickelten Unterarm schlug er scharfkantigen Halme zur Seite. Wasser schwappte in seine Schuhe, doch inzwischen war es längst zu spät, noch etwas trockenes zu retten. Die Rufe wurden energisch. Weit vorsichtiger kontrollierte er den feuchten und unsichere Untergrund, bevor er irgendwo auftrat. Weit konnte es nicht sein.
Kevin schlug die letzten stacheligen Schlinggewächse zur Seite, erreichte eine Senke und erstarrte. Seine Augen weiteten sich, er schnappte nach Luft.
Zwei Arme wedelten aus dem Loch. In ihren Augen glänzte Todesangst. Die mit Matsch verschmierten Arme kämpften verzweifelt um jeden Zentimeter. Doch unnachgiebig zerrte der Schlamm gluckernd an ihrem Körper. Chancenlos versank sie Millimeter für Millimeter. Wahrscheinlich wären ihr noch 20 Minuten geblieben. Eine Ewigkeit, aber hier draußen? Wer weiß, wie lange Sie hier schon so feststeckte. Es musste sich aber furchtbar anfühlen, in der Falle zu sitzen und so langsam…
Zwei weit aufgerissene Augen entdeckten ihn und dann war da mehr als nur Erleichterung. „Dem Himmel sei dank! Bitte! Zieh mich raus! Schnell!“ In der vom Rufen heißeren Stimme schwang Verzweiflung.
Das riss Kevin aus seiner Trance. Eilig versuchte er ihre Arme zu packen, um sie aus dem gierigen Moortümpel zu zerren. Sie reckte sich ihm entgegen. Kevin taumelte, patschte mit einem Knie ins Wasser und sprang erschrocken zurück.
„Pass auf!“
Kevin wusste, ihm durfte jetzt nichts passieren! Das wäre auch ihr Untergang. Es half nichts. Mindestens ein unendlich langer Meter trennte sie voneinander. Verzweifelt schaute sich Kevin nach etwas langem um.
Sie schrie erneut. Durch die Bewegungen war ihr Körper weiter und schneller in den Sumpf geglitten. Sie kämpfte dagegen, doch die todbringende schwarzbraune Masse hielt sie in eisernen Klauen. Mit jeder Sekunde die verstrich wurde dem Tümpel sein Opfer sicherer. Kevin kehrte mit …
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