… Mit einem ungesund klingenden vibrieren und heulen erwachte der Motor zum Leben. Um Kraftstoff brauchte sie sich keine Sorgen machen. Im Schuppen befand sich immer ein genügend großer Vorrat an Dieseltreibstoff. (Schon allein für den Notstrom-Elektrogenerator.)
Sylvia legte den ersten Gang ein und fuhr an. Doch anstatt sich von der Stelle zu bewegen, gab der Motor nur ein herzerweichendes Kreischen von sich. Ihre Augen wurden groß, als sie am Horizont die weithin sichtbare Staubfahne entdeckte. Es war Illusion, zu glauben, es handle sich um ein fremdes Fahrzeug. In all der Zeit, welche sie sich hier nun schon befand, war noch nie ein anderes Fahrzeug vorbeigekommen. Es war der Geländewagen ihrer Herren.
Sie schluckte. Warum bewegte sich dieser Schrotthaufen denn nicht von der Stelle? Der Motor lief doch, verdammt noch mal.
„Hey, Sylvie?“, meldete sich die vorlaute Stimme in ihrem Kopf zu Wort. „Hast du ehrlich geglaubt, damit ein Auto fährt, bedarf es nur eines Motors? Mein Gott Sylvie, wie naiv bist du denn? Weshalb steht diese Kiste wohl hier im Schuppen? Vielleicht braucht man zum Fahren ja auch so etwas wie ein Getriebe, eine Kupplung, eine Kardanwelle oder so was! Hast du danach überhaupt schon gesehen?“
Resigniert schüttelte Sylvia ihren Kopf. Für solche Spielchen hatte sie jetzt eindeutig keine Zeit mehr. Und selbst wenn sie nach dem Zeug sehen wollte ... Sie hatte keine Ahnung, wonach sie da unter der Motorhaube überhaupt suchen sollte und schon gar keine Zeit mehr irgendwas davon zu verändern. Jetzt war eine andere Entscheidung gefragt und zwar eine, die ihr überhaupt nicht schmeckte. Schnell stellte sie den Motor ab und zog die Schuppentore zu. Sie dachte an all die durchwühlten Schränke im Haus. Oh Gott, wie sollte sie das nur erklären. Ihr Blick flog erneut über die Sanddünen. Die wehende Staubfahne kam unaufhaltsam näher. Schon bald würde sie den kleinen Punkt des Geländewagens ausmachen können.
Hastig stürmte sie zurück ins Haus. Vielleicht ließ sich in den verbleibenden Minuten noch irgendetwas retten.
...
Sie kam sich wie eine arglistige Verräterin vor, als Sylvia all die Sachen vom Boden zurück in die Schränke stopfte. Dabei hoffte sie sogar noch, dass niemand ihr Einwirken bemerken würde. Das war illusorisch. Was sollte sie nur erzählen, dass dieses ganze Chaos erklären konnte? Irgendwas Plausibles musste ihre einfallen und zwar schleunigst, sonst war sie geliefert. Es war unmöglich, in der kurzen, verbleibenden Zeit alles wieder zurück in den Ausgangszustand zu versetzten, das sah sie selbst. …
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