… kreischend zum Leben.
Es hatte also begonnen!
Die Flucht
Das Licht der beiden Scheinwerfer flammte auf und tauchte den nächtlichen Hof in ein unnatürliches, grelles Licht. Der Motor heulte und dann warfen die Räder Sand, Steine und Staub nach hinten um den Metallkoloss nach vorn durch die Ausfahrt in den Palisade zu katapultieren. Im Flutlicht der Front und Dachscheinwerfer sah sie die Durchfahrt auf sich zu rasen. Dahinter lag die Freiheit, in greifbarer Nähe! Endlich! Hier hatte sie über ein Jahr ihres Lebens zugebracht. Der Schlussstrich war längst überfällig.
Der Wagen holperte und dann war sie draußen. Sylvia sog tief die kühle Nachtluft ein. Hier schien sie völlig anders zu schmecken, als hinter der Einfriedung. Soviel besser! Jetzt war sie frei! Es gab keine Chance, ihr irgendwie zu folgen. Sie stand wieder auf eigenen Beinen, bestimmte selbst über ihr Leben und ab jetzt würde sie viel umsichtiger vorgehen, dass schwor sie sich.
Der Weg war nicht mehr als zwei Reifenspuren im Sand und führte direkt die nächste Düne hinauf. Ein Blick in den vibrierenden Spiegel zeigte ihr noch einmal die kleine Oase. Ihr Zuhause.
„Scheiße nein, Sylvie! Das ist nicht dein Zuhause. Wäre es nie geworden! Schlag dir doch endlich diese dämlichen Gedanken aus dem Kopf. Das liegt jetzt hinter dir!“
Sylvia nickte in die Stille ohne eine Mine zu verziehen. Sie musste sich auf die Fahrbahn konzentrieren.
„Hey, lächle doch mal, Sylvie. Du hast es schließlich geschafft. Und wer kann schon auf so einen geilen Abenteuertrip zurückblicken? Vielleicht wirst du irgendwann sogar ein Buch darüber schreiben, he, hey?“
Wieder nickte Sylvia nur. „Du hast ja recht!“, flüsterte sie in das leere, dröhnende Wageninnere. Doch bevor der Wagen über die Kuppe der Düne kroch, drehte sie sich noch einmal um und sah zurück. Der Gedanke „lebt wohl“ schmeckte bitter wie Galle. Wie lange mochten die hier durchhalten ohne Verbindung zur Außenwelt? Es gab ja Wasser in der Oase. Und die Welt war nun mal ein ständiges fressen und gefressen werden, basta! Das Schicksal war an den Umständen schuld und nicht sie! Sie wollte einfach nur frei sein. Und wer sollte ihr das verdenken?! Sylvia sah zurück auf den Fahrweg und trat entschlossen aufs Gas. Sand und Staub bildeten hinter ihr eine riesige Wolke nur dass es hier draußen in dieser lebensfeindlichen Einöde niemanden gab, der sie bewundern konnte.
...
Sie war bereits …
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