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… 

Sie stieg die Treppe ins Untergeschoss hinunter. Hier hatte ihr die Herrin die Vorratsräume gezeigt. Der Steinboden war glatt und kalt, trotzdem lief sie den Gang weiter nach hinten ins Dunkel. Hier gab es noch mehr Türen. Sie klinkte und ging weiter. Hier unten war alles verschlossen und hier endete schon am ersten Tag ihre Entdeckungstour durchs Haus abrupt. Als sie die dritte Tür probierte hörte sie ein Schloss hinter sich. Erschrocken fuhr sie herum. Der Hausherr trat aus der verschlossenen Tür in den Gang und stellte sich breitbeinig vor sie hin. „Hat dir Racheel nicht Bescheid gesagt?“, fuhr er sie an. Rabiat schob er Sylvia zurück vor die Tür zur Vorratskammer und malte mit einer Handbewegung eine imaginäre Linie auf den Boden. „Weiter als bis hierher möchte ich dich nie wieder sehen. Verstanden?“

Sylvia wich erschrocken zurück. „Kein Problem, ich wusste doch nicht...“ Warum hatte ihre Herrin das nicht erwähnt? Schnell sauste sie nach oben zurück und verkroch sich in ihrer Kammer. Seit dem hatte nie wieder jemand über diesen Vorfall gesprochen.

Die nächsten Tage wurden schwer und hatten es in sich. Sylvia musste so viel Neues lernen. Dabei ging nicht nur einmal etwas schief. Doch zum Glück schmunzelte ihre Herrin oft nur oder zeigte ihr, wie die Dinge richtig zu machen waren. Jedes einzelne mal war das für Sylvia bitter, aber mit der Zeit empfand sie so etwas wie Bewunderung für diese Frau. Sie lerne so viel in so kurzer Zeit wie nie zuvor.

Mit den Wochen lernte sie auch, sich die Arbeit einzuteilen. Und das meiste zur vollen Zufriedenheit zu erledigen. Sie erfuhr, dass der Herr des Hausen seine Arbeitsräume im Keller hatte. Und dass er dort unter keinen Umständen gestört werden wollte. Aber das hatte Sylvia ja schon am ersten Tag erfahren. Was er da tat blieb für sie ein Geheimnis, aber Sylvia registrierte, wie er immer wieder Kisten mit dem Geländewagen abtransportierte. Ansonsten war der Hausherr selten zu sehen und recht umgänglich. Vielleicht tat ihm sogar seine Reaktion leid, wie er sie im Keller gleich am ersten Tag angefahren hatte. Sylvia vermutete es inzwischen, denn nach etwa einem Monat: Sie stand wie immer in Hörweite neben dem Speiseraum. Ihre Herren mussten bald mit dem Abendessen fertig sein. Als der Hausherr sie wie immer herein rief um den Tisch abzuräumen. Inzwischen hatte sie sich schon an das Wort Serva gewöhnt, dass es ihr gar nicht mehr komisch vorkam, wenn sie  …


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