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… Buschtrommeln hämmerten. Der Kreis der umstehenden Menschen öffnete sich kurz und eine schmale hochgewachsene Gestalt durchquerte den entstandenen Gang um in die Mitte der freien Fläche zu treten. Wie in Trance erhob sich Sunu um, dank seiner Größe, eine bessere Sicht über die Köpfe der Anwesenden hinweg zu haben. Er konnte die Augen nicht mehr abwenden, sie hingen wie gebannt an der schlanken goldgewandeten Gestalt. Das Diadem hatte sie abgelegt und die schwarzen Locken fielen ihr bis zur Taille hinab. Sie drehte sich einmal langsam im Kreis und ließ dabei das goldgefältelte Gewand sanft zu Boden gleiten. Mit dem Fuß wischte sie es zur Seite und begann zu tanzen. Die Frau war noch viel schöner, als Sunu gedacht hatte. Sie trug jetzt nur noch einen fragilen Schmuckkragen aus weißen Perlen, der kaum die Brust verhüllte und einen äußerst kurzen goldenen Schurz. An den zarten Knöchelgelenken trug sie goldene Reife, mit winzigen klingenden Glöckchen versehen, die bei jeder Bewegung ein feines Geläut von sich gaben. Sunu war wie gebannt von der Schönheit der Dame Tuja und verfolgte jede der geschmeidigen, katzengleichen Bewegungen des wilden Tanzes mit sehnsüchtigem Blick. Der schlanke Leib bog sich, die lange Mähne wirbelte durch die Luft, die Beine schienen die Erde kaum zu berühren. Sunu wusste nicht mehr, wie lange die Vorführung gedauert hatte, fünf Minuten oder fünf Jahrtausende? Aber als Tuja zu einem letzten Trommelwirbel in einer Kaskade schwarzen Haares zu Boden sank, fiel auch er wie hypnotisiert in den donnernden Beifall des übrigen Publikums ein. Als er sich langsam wieder fasste und in die Realität zurückkehrte, warf er einen forschenden Blick hinauf zur Estrade, wo Thutmosis sich in Begeisterung erhoben hatte. Das Leuchten in seinem Blick zeugte von Besitzerstolz und Begehren. Sunus Blick, eben noch feurig begeistert, verschleierte sich und er nahm, sich wieder setzend, einen großen Schluck aus seinem Weinbecher. Er durfte sich nicht von seiner Aufgabe hier im Palast ablenken lassen. Schon gar nicht durfte er Gefühle entwickeln für eine Frau, die zu den Verdächtigen zählte und zudem einem künftigen Pharao angehörte. Den Rest des Festes konnte er nicht mehr richtig genießen, doch musste er warten, bis die Königin sich in ihre Gemächer zurückzog, wie es seine Aufgabe verlangte. Endlich war es soweit; Hatschepsut erhob sich von ihrem Platz. Geb und Hui beeilten sich, ihren Plätze einzunehmen,  …
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