… lauschte, zog er sich eine alte Hose und einen dicken Mantel über sein Schlafgewand. Als Angelo schwieg, sagte der alte Mann: „Ich habe deine Eltern gewarnt. Ich habe versucht, sie davon abzubringen, dich dem Minotaurus zu geben. Ich habe einen anderen Glauben und auch wenn ich nicht die ganze Geschichte von Perikles gekannt habe, so haben mir doch die Bruchstücke schon genügt, die er mir einmal erzählt hatte.“ Der alte Italiener schob einen Schrank zur Seite und begann dahinter herumzustöbern. Fragend sahen die beiden Mädchen zu Angelo auf, doch der zuckte nur hilflos die Schultern. Da drehte sich sein Großvater auch schon zu ihm herum und reichte ihm eine kleine verzierte Schatulle. Zögernd nahm Angelo die Schachtel entgegen und blickte seinen Großvater um Antwort bittend an. „Das ist alles, was ich euch mitgeben kann. Es ist nicht viel, aber für den Anfang wird es reichen, mein Junge.“ Angelo wollte etwas sagen und hob die Schatulle seinem Großvater entgegen. Dieser wies sie mit strenger Gebärde zurück. „Es bleibt nicht viel Zeit. Die Sonne wird bald aufgehen und vorher müßt Ihr verschwunden sein. Folgt mir.“ Vier schweigende Gestalten eilten aus dem Haus an der Küste. Die Nacht würde bald zu Ende sein und kühle Nebel wallten über dem dunklen Meer.
*
Als glühend rote Scheibe ging die Sonneam Horizont auf. Der Himmel leuchtete violett und wurde von goldenen Adern und rosa durchscheinenden Wolken durchzogen. Der gleißende Feuerball zeichnete eine rotgoldene Straße auf das Meer und ließ das Segel des Fischerbootes rötlich aufleuchten. Während Angelo`s Großvater das Ruder hielt, saßen Angelo und Elena engumschlungen auf der hölzernen Bank im Heck des Schiffes. Sie sahen sich tief in die Augen und wußten, daß ihre Liebe nun in Erfüllung gehen würde. Im Bug des Bootes lehnte Lela an der Reling. Sie schaute kurz zurück, wo das Land der Insel Kreta im leichten Dunst des Morgens verschwand. Dann wandte sie sich wieder dem Meer zu und sah mit zuversichtlichem Blick dem Sonnenaufgang und einem neuen Leben entgegen.
Ende eines Traums und ein neuer Anfang
Meine Lider schienen schwer wie Blei zu sein und ein Zentnergewicht schien auf meinem Brustkorb zu liegen. Als ich versuchte, mich zu bewegen, schoß ein dumpfer Schmerz durch meinen rechten Arm. Endlich schaffte ich es, die Augen zu öffnen. Ich wandte den Kopf nach rechts und sah aus einem Fenster. Wo war ich …
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