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… ihr Zimmer mit zwei anderen Mädchen. Manchmal sprachen sie abends noch miteinander die Erlebnisse des Tages durch, doch heute legte sich Elena still auf ihre Matratze und tat, als ob sie schliefe. IhreGedanken kreisten immer noch um den schönen Jüngling, den sie heute nachmittag beobachtet hatte. Seine dunklen Augen und das spitzbübische Lächeln gingen ihr nicht aus dem Sinn und als sie endlich in einen unruhigen Schlaf fiel, nahm sie sein Bild mit sich in ihre Träume.

Das Wiedersehen


Eine von Elenas Aufgaben bestand darin, der Priesterin, die für die medizinische Versorgung zuständig war, zur Hand zu gehen. Sie hatte ein spezielles Talent für die Zubereitung von Kräutertränken und Medizin gezeigt und fiel auch nicht in Ohnmacht, wenn sie bei der Versorgung von blutenden Wunden helfen mußte. Als sie an diesem Morgen die Stiere versorgte, wurde sie zu den Priesterinnen beordert und erfuhr, daß sie mit der Medizin-Priesterin in den anderen Teil des Tempels gerufen wurde. In den Teil, der den Männern vorbehalten war. Normalerweise hatten die Männer natürlich ihren eigenen Heilkundigen, aber dieser war heute nach Knossos gerufen worden, da ein reicher Kaufmann einen Unfall erlitten hatte. Es war unvermeidlich, daß bei den gefährlichen Übungen mit den Stieren immer wieder mehr oder weniger schwere Verletzungen auftraten. Als sie nun den Hof überquerten und durch eine Pforte in der Mauer den anderen Teil des Tempels betraten, schaute Elena sich immer wieder neugierig um. Sie gingen durch einen von Säulen gestützten Gang und kamen an der Arena vorbei, in der Elena gestern die Übungen der jungen Männer beobachtet hatte. Nachdem sie einen großen Tempel durchquert und etliche Gänge durchwandert hatten, erreichten sie endlich einen Raum in einem ähnlichen Nebengebäude wie dem, in dem die Mädchen wohnten. Fast wäre Elena einen Schritt zurückgetaumelt, als sie plötzlich in das Gesicht sah, das sie in ihren Träumen verfolgt hatte; sie konnte sich gerade noch zusammennehmen und eine unbeteiligte Miene zur Schau stellen. Die Priesterin eilte an die Liege, auf welcher der Verletzte lag und besah sich einen tiefen Riß, der von der Schulter des jungen Mannes bis zum Oberarm reichte. Sie packte ihren Medizinkorb aus und begann mit geübten Bewegungen die Wunde zu reinigen, während sie sich von Elena immer wieder Instrumente und Heilsalben reichen ließ. Während sie routinemäßig die Wunde verband, bat sie den Patienten  …
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