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Es blieb ihr wirklich kaum Zeit für ihre eigenen Gedanken, aber jede freie Sekunde dachte sie an zwei schwarze Augen, die sie mit seltsamer Intensität ansahen. Und bei Nacht, wenn sie schlief, meinte sie seine Wangen an ihren Händen zu spüren, so wie im Olivenhain.
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Es war der Tag des großen Festes. Elena`s Furcht hatte nachgelassen, denn sie hatte den Todessprung geübt und geübt, bis sie ihn perfekt beherrschte. Nun konnte fast nichts schiefgehen; es kam nur noch darauf an, daß sich der Stier nicht außergewöhnlich verhielt. Sie war in letzter Zeit sehr schweigsam und nachdenklich gewesen und die anderen Mädchen hatten sie schon ein paarmal nach der Ursache gefragt. Elena hatte dann immer ihre Angst vor dem gefährlichen Auftritt als Grund angegeben und die anderen hatten sich damit zufriedengegeben. Das Stadion hatte sich bereits gefüllt. Es umgab mit seinen Sitzreihen ungefähr zwei Drittel der Arena, das andere Drittel war den Tempelangehörigen vorbehalten. Auf einem erhöhten Platz - neben einem Seiteneingang - von dem aus man über die die Arena umgebende Mauer sehen konnte, waren Holzbänke aufgestellt. Von diesen aus konnten die Mädchen und Jungen, die auf ihren Auftritt warteten, das Geschehen in der Arena verfolgen. Die Mädchen mußten zuerst einen Tanz mit Gesang vorführen, der den Gott milde stimmen sollte. Auf der Bank saßen die jungen Männer, die erst nach den …
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