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An diesem Abend war ich allein zuhause, da Alex einen Fortbildungskurs besuchte, der zwei mal wöchentlich stattfand. Ich aß nur einen kleinen Snack zum Abendbrot und machte es mir wieder in meinem Sessel gemütlich. Ich trug das Perlenarmband, seit ich es gefunden hatte, ständig um das rechte Handgelenk und setzte nun meine Nachforschungen fort, indem ich mir die Briefe vornahm. Ich legte sie vor mir auf den kleinen Glastisch und sah mir die Umschläge an. Sie waren in der zierlichen Handschrift meiner verstorbenen Großmutter beschriftet aber es stand kein Empfänger darauf, nur der Name „Stavros“. Ich kam mir fast unanständig vor, denn es handelte sich offensichtlich um Liebesbriefe. Zögernd öffnete ich die Umschläge und legte die Blätter vor mir auf den Tisch. Es waren tatsächlich die Briefe eines verliebten jungen Mädchens an seinen Liebsten. Großmutter mußte sie damals von einem Boten überbringen lassen haben, da ja nur der Vorname des Mannes auf den Umschlägen stand. Nachdem ich drei der fünf Briefe gelesen hatte, hatte ich einiges über die Beziehung zwischen Beata, meiner Großmutter und Stavros, dem Mann den sie damals liebte, erfahren. Stavros war ein armer Fischer und die gutsituierte angesehene Familie meiner Großmutter duldete natürlich keine Verbindung zwischen ihm und der behütet aufgewachsenen Beata. So konnten sie sich nur heimlich …
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