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Als ich beim verspäteten Abendessen Alex, der schon vor der Haustür auf mich gewartet hatte, von meinem seltsamen Erlebnis erzählte, lachte er nur und meinte: „Tina, du hattest schon immer eine blühende Fantasie.“ „Aber es war doch so realistisch, fast wie eine Vision.“ Entgegnete ich. Alex grinste mich an: „Ja ja, meine kleine Hexe, du hast übersinnliche Fähigkeiten und ich bin David Copperfield.“ Immer noch erheitert schenkte uns Alex zwei Gläser Rotwein ein, prostete mir zu und zwinkerte frech. Ich war eingeschnappt, denn wenn ich etwas nicht leiden kann, dann ist es nicht ernst genommen zu werden, wenn ich es ernst meine und im Moment war es mir sehr ernst. Mein Kater Nicky, ein älterer getigerter Riese, sah mit verlangendem Blick zu unseren Tellern empor und lenkte mich von meinen düsteren Gedanken ab, indem er sich mitten auf meinen Fuß setzte und mich mit der Pfote stupste. Genervt wackelte ich mit den Zehen, woraufhin Nicky beleidigt aufstand, davonstelzte und sein Manöver bei Alex wiederholte. Als auch dieser ihm keine Aufmerksamkeit zollte, wedelte der Kater gereizt mit dem Schwanz und sprang ohne Vorwarnung miauend auf Alex` Knie. Dies hatte zur Folge, daß Alex erschrak, mit der Gabel ruckte und so den Knödel mit Soße, den er eben hatte zerteilen wollen, mit elegantem Schwung auf seinen Schoß beförderte. Der nun ebenfalls mit Soße bekleckerte Kater sprang in einem abstrakten Satz erschrocken zu Boden und flüchtete hinter meine Zimmerpalme, von wo aus er mit Sündermiene um die Ecke schielte. Alex hatte in verzweifelter Geste die Hände erhoben und sah mit leidender Miene dem Knödel zu, der langsam weiterrollte und einebraune Soßenspur auf der ehemals weißen Jeans hinterließ. „Die kleinen Strafen schickt der Herr sofort! …
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