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… auf den Fahrweg? ‚Und was, wenn nicht, Sylvi? Selbst, wenn du eine Stelle findest, an der du über diese Düne zurück kommst, wie geht es dann weiter. Schließlich kommt danach die nächste, und dann die nächste und so weiter.’ 
Klar, das wusste sie auch selbst. Aber was, wenn sie jetzt weiter in die ungefähre Richtung der so genannten Straße fuhr. Vielleicht würde sie diese nie wieder finden. Um ehrlich zu sein bezweifelte sie langsam, dass nach diesem Sturm überhaupt noch etwas von dem Weg übrig war. Was also, wenn sie einfach weiter in die Richtung fuhr, die ihr das Gefühl vorschrieb. Sie erschauerte. Das erste mal, dass sie sich eingestand, was „nach Gefühl fahren“ tatsächlich bedeutete. Nämlich, dass man keine Ahnung hatte, wohin es gehen sollte. Sie musste diesen Gedanken unterdrücken. Ihn mit allen Mitteln bekämpfen. Nein, sie kannte die Richtung! Bis jetzt war sie die ganze Zeit quer zu den Dünen gefahren. Warum zum Teufel sollte sie das nicht einfach weiter so handhaben. Es war die Richtung des Fahrwegs und somit auch ihre Richtung. Ohne sich noch weiter zu verunsichern, startete Sie den Motor erneut, legte sie den ersten Gang ein und fuhr den Hang der nächsten Düne hinauf. 
Den Gedanken, dass ihre Theorie nur dann einen Sinn ergab, wenn alle Dünen parallel verliefen, wollte sie gar nicht denken. Dünen sind parallel, basta! Aber waren sie das wirklich?
...

11. Buch - Sand im Getriebe


Langsam hatte es Sylvia satt. Hügel für Hügel, Tal für Tal, alles sah gleich aus. Und immer, wenn der Wagen über den Kamm einer Düne hinunter in die nächste Mulde rutschte, stockte ihr der Atem. Zum Teil gruben sich die Räder bis zur Nabe ein. Sie fror, obwohl der Heizungsregler am Anschlag stand. Wie spät war es wohl inzwischen. Windböen ließen den Geländewagen erzittern, brachten ihn aus seiner Bahn. Sylvia plagte ein schlechtes Gefühl. Vielleicht so, wie man sich auf dem Weg zum elektrischen Stuhl fühlt? Sie konnte das nicht beurteilen. Wahrscheinlich gab es überhaupt nur sehr wenige, die das konnten. 
Die Form der Dünen hatte sich ebenfalls verändert. Anstatt schöner Regelmäßigkeit bildeten sie nun das blanke Chaos. 
Schnaufend erreichte der Motor den Kamm der nächsten Düne. Sylvias Augen versuchten den gelben Sandschleier zu durchdringen. Im letzten Moment riss sie das Lenkrad herum. Verflucht, ging das hier steil hinunter. Jetzt hing der Geländewagen schräg auf dem Kamm. 
 …
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