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… worden war. Bei einer so großangelegten höfischen Angelegenheit wollte er nicht hinter anderen Würdenträgern zurückstehen. Er legte noch den Armreif seines Standes an, ließ sich die Lederkappe von Tunip aufsetzen und verzierte diese mit einem goldenen Stirnreif. Schließlich kramte er in der großen Holztruhe nach einem kleinen leichten Bogen, den er sich über die Schulter hängte. Den Großen ließ er liegen; er war lediglich zum Gebrauch im Kriegswagen geschaffen, für den Gebrauch zu Pferde war er zu schwer. Endlich war er fertig angezogen und ein aufgeregter Tunip öffnete ihm die Tür und schob ihn regelrecht hindurch. Auch der Schreiber hatte sich feingemacht: Er trug seinen schönsten weißgefältelten Schurz, der eine goldene Borte besaß und einen perlenbesetzten Brustschmuck. Seine Sandalen waren aus Leder – Sunu hatte sie ihm geschenkt – und sein ganzer Stolz. Seltenst konnte sich das normale Fußvolk solch einen Luxus leisten. Die meisten Diener, Bauern und Handwerker gingen entweder barfuß oder trugen aus Pflanzenfasern geflochtene Sandalen. Sunu hatte Mühe, seinem regelrecht durch die Gänge und Flure des Palastes rennenden Diener zu folgen. Endlich hatten sie das große Tor erreicht, welches heute weit offen stand. Sie betraten den weiten gekiesten Vorplatz und sahen sich staunend um. Von hier bis weit auf die baum- und statuengesäumte Prachtstraße stauten sich im Dämmerlicht des frühesten Morgen Menschen und Fahrzeuge aller Art. Nur ein schwacher rosaroter Streifen kündigte die Scheibe des Re hinter den Gebäuden des Palastes an. Trotzdem fuhren und ritten bereits Soldaten auf Kriegswagen und Pferden umher und riefen sich gegenseitig Befehle und Ratschläge zu. Ihre Versuche wurden allerdings nicht von Erfolg gekrönt, sie konnten keine richtige Ordnung in das frühmorgendliche Chaos bringen – da drängten sich Sänften mit zeternden Höflingen und schimpfenden Edeldamen zwischen den Eingangspylonen und, sobald sich dazwischen eine schmale Gasse auftat, drängelten sich Sklaven und Diener mit hochbeladenen Eseln hindurch. Dienerinnen mit ausgebreiteten Fächern hasteten umher, sie waren im Gewimmel von Mensch und Tier von ihren Herrinnen abgedrängt worden. Das ganze Durcheinander wurde umringt von neugierigem Volk und Händlern, die bei diesem Auflauf von Reichen und Schönen ein Geschäft witterten. Laute Fanfarenstöße unterbrachen für kurze Zeit das allgemeine Geschrei und Gezeter, als aus  …
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