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… blickte Sunu seinen Schreiber an und antwortete gespielt scharf mit einer Gegenfrage: „Hast du nichts zu tun? Geh und horche die Dienerschaft aus. Konzentriere dich wenn’s geht auf diejenigen, die der Dame Tuja und ihrem Bruder unterstehen.“ Herablassend grinsend hängte er noch an: „Ich dachte die hübsche Dienerin Tujas könne nicht genug von dir kriegen?!“ Mit hochmütigem Blick stieß sich Tunip von der Wand ab, öffnete die Türe und schritt mit gestrafften Schultern auf den Gang hinaus, gefolgt von einem immer noch breit grinsenden Sunu. Während der Schreiber sich in Richtung des Palastinneren begab, schritt Sunu den Gang entlang, der zu den Gärten führte. Instinktiv begab er sich zu dem kleinen See, wo er Tuja das erste Mal getroffen hatte und – tatsächlich – da war sie. Sie stand, mit dem Rücken zu ihm, ganz allein im Licht der späten Nachmittagssonne auf der zierlichen Brücke und eine leichte Brise spielte mit dem lockigen Haar, dass ihr offen über den Rücken hing. Sie trug nur ein schlichtes weißes Kleid, dass über einer Schulter mit einer Spange gehalten wurde und in feinen Falten bis zu den Knöcheln ihrer schmalen Füße fiel. Als sie seine Schritte auf dem Kiesweg vernahm, wandte sie lächelnd den Kopf und sah ihn über die Schulter an. Ihr Blick war intensiv auf ihn gerichtet so, als ob sie ihn erwartet hätte. Sunu blieb stehen, wie gebannt in ihre Augen starrend. Plötzlich wusste er nicht mehr, was er mit ihr reden, was er überhaupt tun sollte. Hier stand eine Frau vor ihm, die er des versuchten Königsmordes verdächtigte und was tat sein verrücktes Herz? Ihm schienen Flügel zu wachsen und ohne sein Zutun und gegen seine Willen flog es ihr einfach zu, wie eine Motte ins Licht. Wortlos ging Tuja auf ihn zu, nahm ihn bei der Hand und zog ihn mit sich zu der steinernen Bank, auf der sie auch beim letzten Mal gesessen hatten. Sunu ließ sich widerstandslos führen. Erst als er den von der Sonne erwärmten Stein der Bank an seinen Schenkeln spürte, schien der Bann von ihm zu weichen. Er schüttelte wie erwachend den Kopf, ließ Tujas Hand los und rückte eine Stück von ihr ab. Die Dame Tuja faltete ihre Hände im Schoß, in ihrem Blick konnte er wieder leichte Enttäuschung sehen, bevor sie ihn senkte und in ihrer üblichen leicht belustigten Art fragte: „Was ist los, Leutnant Sunu, hast du Angst vor mir?“ Sunu antwortete nicht. Er sah auf die hängenden Zweige der Weiden, die den See  …
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