… umstanden und fragte sich, ob ihn sein Instinkt bei dieser Frau so im Stich lassen konnte, oder ob sie tatsächlich unschuldig war? Ob ihr Bruder im Alleingang handelte? Oder ob gar Thut derjenige war, der im Hintergrund die Fäden zog, ohne das Gaza oder Tuja etwas damit zu tun hatten? Jagte er das falsche Wild? Wenn ja, konnte das für die Herrin beider Länder sehr gefährlich sein, da der tatsächliche Übeltäter freie Hand hatte, solange Sunu sich mit Tuja und ihrem Bruder beschäftigte. Er fühlte eine sanfte Hand auf seinem nackten Knie und eine heiße Welle schien seinen ganzen Körper zu durchlaufen. Er wandte den Blick der schönen Frau zu und wieder schien er wie gebannt. Das rote Licht der untergehenden Sonne umfloß ihr Gesicht und ließ ihre Haare wie Kupfer leuchten. Ihre großen Augen waren so rein und klar wie ein Edelstein. Ihr voller Mund näherte sich langsam dem seinen und plötzlich lag sie in seinen Armen. Sunu hätte später nicht mehr sagen können, wer auf wen zugekommen war, aber sie versanken in einem unendlich sehnsüchtigen und süßen Kuss. Nach einer ihm endlos scheinenden Zeit löste sie ihre Lippen von den seinen und sah ihn schweigend an. Sunu wusste, dass er den Zauber brechen müsste, aber er brachte es nicht übers Herz. Er hob ihre Hand an seine Wange und daran entlang, bis sie seinen Mund erreichte, um einen Kuss darauf zu hauchen. Sie lächelte ihm sanft zu und flüsterte: „Ich wusste schon als ich dich das erste Mal sah, dass dies passieren musste.“ Erregt erwiderte Sunu: „Aber du bist die Braut des künftigen Pharao von Ägypten. Das kann unser beider Tod bedeuten!“ Er war über sich selbst und Tuja entsetzt und doch konnte er nicht gegen seine Gefühle ankämpfen. „Die Liebe fragt nicht nach, wen sie erwischt,“ meinte sie, während ihr Lächeln wehmütig wurde, „sie schlägt einfach zu.“ Plötzlich raschelte es kaum hörbar im Gebüsch. Sunu wurde sofort wieder zum erfahrenen Krieger und sprang geschmeidig auf die Beine, auf jeden Angriff gefasst. Zwischen den Büschen glitt fast lautlos die lange Gestalt von Tujas unheimlichem Diener hervor und blieb still stehen, wie eine Statue, Sunu jedoch ohne Worte an den hohen Stand seiner Herrin erinnernd. Die Magie des Augenblickes war dahin und Sunu nahm steif wieder neben der Dame Tuja Platz. Wie um Verzeihung bittend sah sie ihn an. „Das ist Mudja mein Diener und Leibwächter. Es ist seine Aufgabe mich zu beschützen.“ Ein …
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