Der 2. Anschlag
Der Vormittag war schnell vergangen und Sunu begab sich, nachdem er mit Tunip im Garten ein üppiges Mahl zu sich genommen hatte, zum Audienzsaal. Das ungute Vorgefühl wollte nicht von ihm weichen, obwohl der prächtige Raum gut bewacht und auch die Königin von genügend Menschen umgeben war. Wie immer standen Geb und Hui an ihrer Seite; auch der übliche Hofstaat war auf der Estrade mit den elektrumüberzogenen Stufen anwesend. Prinz Thutmosis nahm auf seinem prunkvollen Thron mit dem Horusfalken ebenfalls am Empfang der Abgesandten teil. Sunu nahm, nachdem er vom Blick der Königin dirigiert worden war, vor den schimmernden Stufen zur Estrade mit den beiden Thronsesseln seinen Platz ein. Er stellte sich an der Seitenwand des Saales in den Schatten einer der vielen goldenen Säulen, um die Szenerie gut und unauffällig im Blick behalten zu können. Zustimmend nickte ihm Hatschepsut kaum merklich zu. Obwohl bis jetzt alles harmlos schien, stellten sich Sunus Nackenhärchen auf, ein sicheres Zeichen für Gefahr. Aufmerksam und angespannt beobachtete er sämtliche Personen, die sich der Königin über den schimmernden Mosaikboden näherten und ließ keine Bewegung unbeachtet. Prächtig gewandete exotische Gestalten wechselten sich ab, der Königin von Kemet, Tochter des Amun, die Ehre zu erweisen und ihr teure Gastgeschenke zu überreichen. Da waren dunkelhäutige spärlich bekleidete Nubier die, nachdem sie sich demutsvoll zu Boden geworfen hatten, Hatschepsut einen lebenden wunderschönen Geparden übergaben. Er wurde von einem jungen Pfleger begleitet, der ebenfalls zum Geschenk gehörte. Danach kam ein Abgesandter der Hethiter der, den Waffenstillstand und das Bündnis …
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