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… Links und rechts davon wimmelte es von Arbeitern, die Gräben zogen, Kanäle bewässerten und Pflanzen setzten. Der Tempel wurde rundum begrünt. Sunu stellte fasziniert fest, dass Hatschepsut sogar Sandelholz und Weihrauchpflanzen importiert hatte und hier ansiedeln ließ. Die Gesellschaft ließ Tiere und Sänften zurück und begab sich zu Fuß auf den Weg zur ersten Terrasse. Sunu erblickte viele staunende und fast ungläubige Blicke. Anscheinend hatten einige der Höflinge den Tempel zuvor noch gar nicht oder nur aus der Distanz erblickt. Sunu hielt sich dicht bei Geb und Hui und seine Achtsamkeit ließ keine Augenblick nach. Selten nur gestattete er sich einen bewundernden Blick auf die wundervollen noch unvollständigen Malereien und Fresken. Hatschepsut und Senmut unterhielten sich immer wieder mit Baumeistern und Künstlern, um Anregungen zu geben oder Lob auszusprechen. Schließlich sprach die Königin kurz mit Sunu und einigen Soldaten und gab Anweisung, den Gros des Hofstaates in eine andere Richtung zu führen. Sie wollte die unterirdischen geheimen Räume des Tempels besichtigen. Man munkelte dass die Königin plante, sich nicht in den üblichen Gräbern im Tal der Könige beisetzten zu lassen, sondern ihre letzte Ruhestätte unter ihrem prächtigen Tempel zu finden, der sie schon zu Lebzeiten zur Legende machte. Logischerweise wollte sie nur ihre vertrautesten Leute um sich haben, wenn sie diese Räumlichkeiten betrat. Sie ließ Soldaten, Diener, Gaza, Tuja, Hapuseneb und einen beleidigten Thut zwischen den Säulen zurück und begab sich, nur in Begleitung Gebs, Huis, Senmuts und Sunus zu einem kleinen in den großen Bau integrierten Hathortempel. Hinter Säulen in einer Mauer, die von Malereien der Göttin Hathor bedeckt war, öffnete die Königin eine kleine Tür. Sunu hatte die Hand an seinem Dolch, als sie sich einer Treppe zuwandten, welche in eine dämmrige dumpfbrütende Dunkelheit führte. Links und rechts befanden sich brennende Fackeln in Halterungen an den Wänden und tauchten den immer dunkler werdenden Treppenflur in schwankendes rötliches Licht. Hier unten waren nur wenige äußerst vertrauenswürdige und qualifizierte Kräfte am Werk. An den Stellen, wo gearbeitet wurde, herrschte relative Helligkeit. Man hatte große Lampen und Spiegel zu deren Verstärkung aufgestellt, um den Künstlern das Zeichnen zu ermöglichen. Viele von ihnen waren Priester, die natürlich des Schreibens und Zeichnens kundig waren  …
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