Kapitulation einer Königin
Das Fest war noch in vollem Gange, Mitternacht noch lange nicht erreicht, als sich Hapuseneb dem Pharao näherte. Der korpulente Priester beugte sich herab und näherte seinen Mund dem Ohr des sitzenden Königs. „Euer Problem ist erledigt.“ War alles, was seine heißere Stimme flüsterte. Thuts Miene hellte sich auf. Sich seiner göttlichen Gemahlin zuwendend leerte er sein Glas auf einen Zug und erhob sich. Hatschepsut zögerte. Man sah ihr die zwiespältigen Gefühle an, die sie beherrschten. Verlangend streckte Thutmosis die Hand nach ihr aus und widerstrebend ergriff sie sie und stand auf. Sie schlug die Lider nieder, um die Verzweiflung zu verbergen, die in ihren Augen stand. Nun musste sie ihm ins königliche Gemach folgen. Es war unmöglich vor den Augen aller Anwesenden den Pharao zurückzuweisen. Mit festen Schritten aber zitterndem Herzen folgte sie ihrem Gemahl durch die sich verbeugenden Menschen und durch die Tore des Saales hinaus auf die endlosen Flure des Palastes. In dieser Nacht wünschte sich sie Königin, dass sie wirklich endlos wären, sie die Gemächer mit dem riesigen Bett für das Königspaar nie erreichen würden. Noch lange blickte ein paar verzweifelter dunkler Augen auf die …
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