… Er hatte eine bronzefarbenen Haut, eine Hakennase und die bösartigsten Augen, die sie je gesehen hatte. Grinsend und ein paar Zahnlücken zeigend kam er auf sie zu. Er betrachtete Lena eingehend, betatschte ihre Arme und ließ sich ihre Zähne zeigen. Dann versuchte er nach ihren Brüsten zu greifen und sie zog ihm, ehe er zurückweichen konnte, ihre Fingernägel durchs Gesicht. Seine Augen blitzten in tödlichem Zorn, während er versuchte sie zu schlagen, doch der Auktionator schritt ein und besänftigte den Mann. Während Lena schon beinahe erleichtert aufatmete, ergriff der Auktionator, der aufsässige „Ware“ wohl auch nicht besonders gerne hatte, von hinten ihre Arme und hielt sie mit eisernem Griff fest. Triumphierend lachte ihr der Hakennasige ins Gesicht und riß ihr das lose Gewand bis zur Taille entzwei. Ein Raunen ging durch die Menge und viele der Männer lachten über die gewaltsame Zähmung, die ihren Beifall fand. In diesem Moment erhob sich eine große schlanke Gestalt ganz im Hintergrund. Lena versuchte verzweifelt sich aus dem Griff des „Mastschweins“ zu winden und als sie es endlich geschafft hatte und ihr Gewand über dem Busen zusammenraffte, schlug er ihr seine Peitsche äußerst schmerzhaft über den Rücken. Sie unterdrückte einen Schmerzenslaut und während er zum zweitenmal ausholte und sie sich schon für den erneuten Schlag wappnete, tönte eine gebieterische Stimme durch den Saal. Augenblicklich wurde es ganz still im Raum und alle Blicke wandten sich dem Sprecher zu. Auch Lena versuchte nähere Einzelheiten wahrzunehmen, aber durch den Tränenschleier, den ihr der Schmerz in die Augen getrieben hatte, sah sie nur eine große Gestalt und eine braunes Gesicht. Es mußte ein älterer Mann sein, soviel konnte sie noch erkennen, denn er trug einen grauen Bart und seinen Turban zierte ein großer Rubin. Der Auktionator verhandelte nur noch mit dem Großen Schlanken. Der Bullige mit dem Diener versuchte sich einzuklinken, aber anscheinend mußte das Geschäft schon so gut wie abgeschlossen sein, denn Mario kam kurz auf die Bühne, nur um Lena durch den Vorhang und zurück in das Zimmer zu führen, wo das blonde Mädchen noch immer wartete. Mario schob das blonde Mädchen vor sich her aus dem Raum und schickte eine der zwei dunkelhäutigen Frauen herein um nach Lenas Verletzung zu sehen. Erst jetzt spürte sie, wie ihr das Blut von dem groben Peitschenhieb über den Rücken lief. Sie ließ sich auf eines der Ruhekissen sinken und die Dienerin verarztete sie routinemäßig. …
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