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… wie ein vollkommener Spiegel. 
„Sylvi, wenn du draußen Lichter siehst, ist es bereits zu spät!“, meldete sich eine Stimme in ihrem Kopf. Sie schluckte und schloss die Augen. Oh Gott, oh Gott, oh Gott. Das flaue Gefühl im Magen. Stürzten sie unkontrolliert in die Tiefe? Ihr Körper fühlte sich seltsam schwerelos an. Sie sah zu dem Platz am Mittelgang hinüber. Der junge Mann sah ihr in die Augen und lächelte verbissen. Keine Sorge, es wird schon gut gehen, versuchte dieser Blick ihr zu sagen. 
Dann setzte die Maschine auf. Im ersten Augenblick hätte Sylvia beinahe aufgeschrien, dann gewann sie die Fassung über sich zurück. Gott sei Dank! ‚Ich liebe dieses Stückchen Land!’ Das Flugzeug holperte über die Landepiste. Sylvia empfand sie als extrem uneben. Jedenfalls waren sie jetzt hier, unten auf der sicheren Erde. 
Keine fünf Minuten später befand sie sich bereits auf der Gangway. 
Eisiger Wind pfiff ihr um die Nase. Noch immer außer Atem, betrat sie die Betonpiste. Ein seltsames Gefühl durchströmte ihren Körper. Es fühlte sich so eigenartig anders an, als hätte sie jahrelang keinen festen Boden mehr unter den Füßen gehabt. Am liebsten wäre sie sofort auf die Knie gefallen, um den Boden zu küssen. 
Die Landebahn selbst war fast unbeleuchtet. Nur an dem mickerigen Terminalgebäude hing ein blendender Halogenstrahler. Allein der Begriff Terminal war völlig übertrieben. Vielmehr handelte es sich um eine zu groß geratene Baracke.
Sylvia folgte dem Menschenstrom aus dem Flugzeug zum Gebäude und wäre mehrmals fast über Grasbüschel gestolpert, die vereinzelt zwischen den Betonplatten wucherten. Fünf verwitterte Stufen bis zur automatischen Eingangstür. Darüber konnte sie ein Schild mit lustigen Schriftzeichen sehen. Daneben standen auch die Buchstaben „terminal“. 
Wenigstens war dort drinnen kein beißender Wind, schließlich hatte sie nur ihr kurz ärmliches, dünnes Shirt übergezogen. Wer konnte denn ahnen... Im Normalfall wäre sie in einigen Stunden bei schönster Morgensonne an einem warmen Ort ausgestiegen, an dem niemals schlechtes Wetter war.
Der Innenraum der Terminal-Baracke sah deutlich besser aus, als das Äußere vermuten ließ. Kühl und beinahe modern fiel ihr dazu spontan ein. Ein Großteil der Wände war mit hellgrauen Kunststofftafeln verkleidet, die Zwischenwand gegenüber dem Eingang aus getöntem Plexiglas. Dahinter konnte sie quietschgelbe Absperrungsgeländer erkennen, zwischen  …
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