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Als sich die Türe hinter ihm schloß stieß er erst einmal erleichtert die Luft zwischen den Zähnen hindurch. Dieser schlaksige, streng wirkende Mann war also Senmut, über dessen Beziehung zu der Königin soviel gemunkelt wurde, dass es sogar bis ins entfernte Jebu und an Sunus Ohren gedrungen war? Sunu hatte ihn sich ganz anders vorgestellt. Aber zu seinem Glück schien Senmut kein schlechter Mensch zu sein, sonst hätte er ganz anders auf seinen Angriff reagiert. Auch schien er ernsthaft um die Sicherheit seiner Königin besorgt zu sein, das hatte Sunu an seinem Blick gesehen. Augen können nicht lügen und in Senmuts Blick hatte soviel Liebe und Bewunderung für die Herrscherin beider Länder gelegen, dass es nicht zu übersehen gewesen war. In Gedanken hatte Sunu gar nicht bemerkt, dass die beiden Wächter der Türe sowie auch die beiden Nubier ihn grinsend beobachteten. „Na, genug gelacht?“ fragte er zynisch. Die Nubier wurden ernst und, während sich einer von ihnen wartend auf eine in der Wand eingelassene Steinbank setzte, ging der andere auf ihn zu. „Folge mir; ich werde dich zu deinen Gemächern führen,“ stieß er mit gutturaler Stimme hervor, die zu seiner eindrucksvollen Größe und Statur passte. Sunu fiel auf, dass er zuvor noch keinen der beiden Leibwächter jemals sprechen gehört hatte. Er ging hinter dem Schwarzen her und passte seine Schritte dessen Geschwindigkeit an. „Wie ist dein Name, Nubier?“ fragte er seinen Führer. „Hui.“ Antwortete dieser kurz angebunden und eilte weiter über die tausend Flure des Palastes. Sunu versuchte sich so gut wie möglich die Abzweigungen die sie nahmen zu merken, doch es würde sicher noch eine Weile dauern, bis er sich hier zurechtfinden würde. Der Nubier hielt an und wies stumm auf eine Holztüre, neben der eine Topfpalme stand. Gegenüber lag ein schmales hohes Fenster, welches das rötliche Licht der untergehenden Sonne auf Palme und Wand fallen ließ. Immer noch wortlos wandte Hui sich ab und trabte durch den Gang zurück in Richtung der Gemächer von Hatschepsut. Sunu öffnete …
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