… von seiner Beute aufnimmt. Dann begann er zu sprechen: „Männer! Ich weiß, dass ihr vor Ungeduld brennt, den Diebstahl an den Schätzen unserer Königin zu rächen; doch muß der Überfall gut durchdacht sein. Der Wind steht gegen uns – das ist gut, da sich der von uns aufgewirbelte Sand schneller wieder legt und von den Angegriffenen nicht so früh wahrgenommen werden kann. Trotzdem möchte ich einer Flucht dieser Diebe vorbeugen indem ich Bogenschützen auf dem Felsmassiv dahinter postiere. So werden wir sie in die Zange nehmen, falls sie über irgendwelche Wege in den Fels zu flüchten versuchen.“ Zustimmendes Gemurmel beantwortete seine Worte; dann meldete sich eine helle energische Stimme zu Wort: „Wenn du noch weiter viele Worte machst, Leutnant, hat Re mit seiner Sonnenbarke die Reise durch die Nacht angetreten und wir können die Räuber nicht mehr sehen!“ Ein belustigter Unterton in diesem Satz war unüberhörbar. Sunus Gesicht überzog sich mit leichter Röte, während er sich seiner Königin zuwandte. Er kniete vor dem Streitwagen mit der Königin nieder und berührte in ergebener Geste mit den ausgestreckten Händen den sandigen Wüstenboden; seine Worte straften die unterwürfige Haltung jedoch Lügen: „Hoheit, was sein muß muß sein.“ Sich erhebend teilte er danach die Leute in zwei Gruppen auf; die besten Schützen sollten in großem Bogen um die Felswand herumfahren, an deren Fuße die Streitwagen mit wenigen Wächtern zurücklassen und sich auf dem Grat verborgen postieren. Die andere Hälfte der Männer würde mit Sunu den Frontalangriff wagen. Noch bevor er seinen Wagen erklimmen konnte, wurde er jedoch von Hauptmann Nakht daran gehindert. „Leutnant Sunu, ich werde den Angriff leiten. Du bist der beste Bogenschütze weit und breit, leite du die andere Gruppe.“ Sein Ton duldete keinen Widerspruch und so salutierte Sunu ausnahmsweise ergeben, da er vor der Königin ein korrektes Betragen an den Tag legen wollte. Es war ihm klar, dass der alternde Hauptmann sich vor der Herrscherin zu profilieren gedachte. Er wollte nicht als abgehalfterter Kriegsheld dastehen und Sunu akzeptierte das. Der Leutnant wollte nun endlich seinen Streitwagen besteigen, als er wieder daran gehindert wurde. Die Königin, die immer noch die Zügel seines Gespannes hielt, übergab ihm diese, schob ihn mit schmaler aber starker Hand beiseite und sprang zu Boden. Ungerührt ging sie zu Nakhts Wagen und stieg hinter diesem auf. …
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