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… Vorhalle zum Arbeitszimmer des Stadthalters und Hauptmanns von Jebu. Erleichtert hatte er vor geraumer Zeit die Königin nebst tragbarem Thron, Trägersklaven und Wächtern dem vor seiner Villa schwitzend wartenden Stadtoberhaupt Nakht übergeben. Nun musste er, nachdem Hatschepsut samt Hofstaat und Dienerschaft zu aller Zufriedenheit untergebracht war, diesem seinem Vorgesetzten einen Bericht abgeben und dann auf weitere Order warten. Gelangweilt betrachtete Sunu die leuchtenbunten Wandgemälde, welche Nakht bei allen möglichen vorteilhaften Tätigkeiten zeigten: Da war ein Bild von Nakht bei der Jagd zu Wasser, auf dem er im Schilf am Rande des Flusses einem wild blickenden Nilpferd mutig vom Boot aus mit dem Speer den Todesstoß versetzte. Dann waren da bunte Kriegsszenen in denen der Hauptmann blutige Kämpfe ausfocht und die besiegten Feinde ihm um Gnade flehend zu Füßen lagen. Sunu hegte Bewunderung für den Kriegsveteranen Nakht, aber dessen Heldentage lagen schon länger zurück. Inzwischen war er dickbäuchig und kahlköpfig und hob meist lieber einen Becher Wein an, als einen Speer. Sunus Gedankengänge wurden unterbrochen, als ein älterer Diener die Tür zum Empfangsraum des Hauptmannes öffnete und ihm bedeutete einzutreten. Sofort erhob er sich und trat durch die Tür. Der Raum wurde beherrscht von einem großen massiven Schreibtisch aus teurem dunklen Holz. Er war mit Einlegearbeiten aus Elfenbein versehen und war unübersehbar kostbar. Übersät war das Möbel mit Schriftrollen und Schreibutensilien, die wohl alle zu einer großen vornehmen Schreibpalette gehörten, die vor dem Mann lag, der auf dem Lehnstuhl dahinter saß. Nakht war trotz seiner behäbig wirkenden Fülle noch ein imponierender Mann. Die bersteinfarbenen tiefliegenden Augen blickten scharf, der schmale Mund und das vorgeschobene Kinn drückten Willenskraft aus. Sunu wusste dass sein Vorgesetzter, wenn es sein musste, durchaus noch den Weinbecher gegen den Speer zu tauschen vermochte, um mit seinen Soldaten zur Verteidigung der Stadt aufzubrechen. Nakht erhob sich und stützte die massigen Arme auf seinen Schreibtisch. Sunu blieb ruhig davor stehen und betrachtete angelegentlich den in Blautönen gehaltenen Mosaikboden des Zimmers. Als Oberster Leutnant der Medjay-Polizei war er nur indirekt dem Hauptmann unterstellt. In vielen Sachen hatte er Handlungsfreiheit. Es war ein nicht ganz ernstgemeinter Rangkampf zwischen den beiden Männern, dass Nakht  …
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