Als ich zurückkomme, wundere ich mich, dass er nicht runter kommt, um mir die Sachen aus dem Supermarkt die Treppe hoch zu tragen. Ängstlich denke ich sofort an meinen Winzling und laufe die Treppe hoch. Sie liegt in ihrem Bettchen und schläft ihren Mittagsschlaf. Als ich auf dem Flur drei von Pietis Koffer stehen sehe, muss ich nicht lange überlegen, was passiert ist. Während ich im Supermarkt war, um seine Wünsche zu erfüllen und alles im Hause habe, was ich an den Feiertagen auf die Teller packe, hat er die Schränke ausgeräumt und seine Koffer gepackt. Er will hier weg, weg von mir und meinem Kind. Dann sagt er mir, dass er zu Trixi geht, weil er die Kälte leid ist und alles hier auf seinen Untergang zusteuert. Er hätte erkannt und Trixi würde ihm Recht geben, dass ich ihn nur vermarkte und weiterhin für mich zu schuften, das könnte er nicht ertragen. Mit drei Koffern in der Hand kann er nicht die Treppe heruntergehen und um ihn ganz schnell loszuwerden, biete ich ihm an, ihm beim Tragen zu helfen. Ganz entsetzt lehnt er ab und sagt, dass er auf mich und meine Bösartigkeit gut verzichten kann. Recht hat er, die Koffer hätte ich ihm hinterher geschmissen und dabei gehofft, dass einer ihn getroffen hätte, aber dann hätte ich vielleicht noch seine Verletzungen pflegen müssen und da war es schon besser, wenn er zwei Mal ging. Beim letzen Mal hat er noch nicht einmal die Tür hinter sich geschlossen. Als das Auto vom Grundstück fährt, schließe ich erleichtert die Tür und sage zu mir selbst, „mach nicht so ein Theater, das ist auch anderen Frauen schon passiert, sie waren froh, wenn der Mann endlich abgehauen ist, und am nächsten Morgen haben sie lediglich das Auto vermisst.“ Ich hätte ihm ja sagen können, dass das Auto hier bleibt, noch war es nicht bezahlt aber dann wäre er auch ohne gebrochene Beine hier geblieben und so wie es ist, ist es schon besser. Erleichtert schließe ich die Tür und denke, dass eine wahnsinnig schlimme Zeit beendet ist, so schnell werde ich ihn nicht wiedersehen.
Ich weiß, jetzt bin ich ungerecht, nicht alles in der Zeit mit ihm war schlecht, es gab auch wunderschöne Phasen, die für immer in meinem Gedächtnis sind. Durch ihn habe ich nicht nur gelernt, wie man Teppichfransen kämmt und die Schuhe gerade ausgerichtet nebeneinander in die Ecke stellt. Er hat mich gelehrt, dass Weiß und Schwarz keine Farben sind, das Spektrum des Regenbogens ist die Basis für alles ist, was wir an Buntem sehen, es kommt nur auf die Mischung an, genau wie im richtigen Leben. …
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