Ich weiß, jetzt bin ich ungerecht, nicht alles in der Zeit mit ihm war schlecht, es gab auch wunderschöne Phasen, die für immer in meinem Gedächtnis sind. Durch ihn habe ich nicht nur gelernt, wie man Teppichfransen kämmt und die Schuhe gerade ausgerichtet nebeneinander in die Ecke stellt. Er hat mich gelehrt, dass Weiß und Schwarz keine Farben sind, das Spektrum des Regenbogens ist die Basis für alles ist, was wir an Buntem sehen, es kommt nur auf die Mischung an, genau wie im richtigen Leben. Auch hier gibt es Licht und Schatten und wenn es keine Schatten gäbe, würden wir im gleißend hellen Licht verdörren. Durch ihn kann ich erkennen, was ich vorher nicht wahrgenommen habe. Ich habe gelernt, zu riechen und zu spüren. Ich kann inzwischen akzeptieren, dass jemand, der anders ist als ich, nicht unbedingt schlechter sein muss und dass der, der ein ganz kleines enges Leben hat und nicht weiter sieht, als bis zu dem Platz, an dem gerade seine Füße stehen, vielleicht glücklicher ist als der, der bis über den Horizont hinaussehen kann. Im Winter in der eisigen Kälte und bei Hagelsturm kann ich den Sommer riechen und wenn herbstbuntes Laub durch die Gegend weht, weiß ich, wie es duftet, wenn die Erde lebt, und freue mich auf die Farbenpracht des Sommers. Ich habe begriffen, dass Liebe ein Geschenk ist, das man geben darf und dass es wehtut zu begreifen, dass der Beschenkte es vielleicht …
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