Sonntags schieben wir den Kinderwagen manchmal gemeinsam durch die Straßen. Weiter, als bis zum Bistro an der Ecke reichen Pietis Kräfte nicht, er wartet dann hier in der Runde seiner Fans und kommt auf dem Rückweg wieder mit mir nach Hause. Als wir uns neulich verfehlt hatten, war ich schon lange zu Hause und mein Winzling hatte ihr Gute-Nacht-Fläschchen schon lange getrunken. Ich hatte auch keine Lust mehr, auf ihn zu warten und bin ins Bett gegangen. Als ich ihn endlich kommen höre, ist er furchtbar eingeschnappt. Er war der Meinung, dass wir in der dunklen Nacht immer noch spazieren gehen würden und hat deshalb bei vielen Schoppen Wein auf uns gewartet.
Nur noch ein paar Tage wird es dauern, und der von Manfred unterschriebene Wechsel ist fällig. Ich bringe ihn zum Berater meiner Bank und er fragt, weshalb ich ihn so lange aufbewahrt habe, er wäre doch wie bares Geld, und bei meiner Kontoführung hätte man ihn aufgekauft und den Betrag meinem Konto gutgeschrieben. Das war mir unbekannt. Zwei Tage später rief er dann an, dass der Wechsel Probleme macht und nicht eingelöst werden kann. Ich habe gerade aufgelegt, als Manfred anruft und brüllt, dass mir angst und bange wird. Was ich mir nur dabei denken würde, den Wechsel einfach vorzulegen, er hätte einen Sohn und eine Frau, die er ernähren müsste und ich wäre doch jung genug, um für mich selbst zu sorgen. Er hat nicht den kleinsten Schimmer, dass ich eine Tochter habe und dass ich ihm den Betrag nur geliehen habe, das hat er einfach nur vergessen. Ich bin so mutig und sage ihm, dass er mir noch viel mehr schuldet und er brüllt wie in alten Tagen, dass ich an allem Schuld bin. Dann lege ich einfach auf. Ich nehme mir vor, nie wieder Geld zu verleihen. Wenn jemand Sorgen hat, werde ich ihm etwas schenken und erspare mir Ärger und Mühe. Den zu Protest gegangenen Wechsel bringe ich einem Freund aus längst …
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