Am Samstag haben Mama und Papa den Kinderwagen gebührend bestaunt und sogar meinen Winzling ganz vorsichtig in den Arm genommen. Ob ich sie auch mal zu ihnen bringen würde, haben sie gefragt. Natürlich habe ich „ja“ gesagt, denn ein Kind braucht eine Oma und einen Opa.
Pieti hatte total gute Laune, als meine Eltern zu Besuch waren. Es stand das neue Auto vor der Tür. Nagelneu passt es in seiner Farbe zu unserem Kinderwagen und der passt, ohne dass man ihn zusammenklappen muss, durch die hintere Tür. Beim morgendlichen Eierschalen klopfen sagt Pieti, dass er es schön finden würde, wenn ich mit dem Winzling ins Atelier komme. Als ich eintreffe, ist er mit seiner neuen Bilderserie beschäftigt. Die Bilder sind fast trocken. Bevor er sie mit Firniss endbehandelt, bittet er um mein Urteil. Noch könnte er ergänzen, falls mir die Farben nicht gefallen. Das Gemalte ist ganz ungewohnt, voller Kraft und es erschlägt fast in seinen satten Farben. Während ich dabei bin, sprüht er sie mit Firniss ein, damit sie nicht verändert werden können und die Kraft der Farben erhalten bleibt. Ich bin damit beschäftigt, die Windeln zu wechseln und er verspricht, dass er auf der Vernissage anwesend sein wird. Wie nebenbei bemerkt er, dass ich den Kaufvertrag für das neue Auto noch unterschreiben muss. Der Händler hätte Verständnis dafür, dass ich als junge Mutter sehr beschäftigt wäre und deshalb hätte es mit der Unterschrift Zeit, aber so langsam, meinte Pieti, würde die Zeit knapp. In Gedanken bin ich bei meinem Winzling und unterschreibe den Kaufvertrag, ohne ihn zu lesen. Wieder hat er es geschafft, ein weiterer Vertrag mit meiner Unterschrift.
Sonntags schieben wir den Kinderwagen manchmal gemeinsam durch die Straßen. Weiter, als bis zum Bistro an der Ecke reichen Pietis Kräfte nicht, er wartet dann hier in der Runde seiner Fans und kommt auf dem Rückweg wieder mit mir nach Hause. Als wir uns neulich verfehlt hatten, war ich schon lange zu Hause und mein Winzling hatte ihr Gute-Nacht-Fläschchen schon lange getrunken. Ich hatte auch keine Lust mehr, auf ihn zu warten und bin ins Bett gegangen. Als ich ihn endlich kommen höre, ist er furchtbar eingeschnappt. Er war der Meinung, dass wir in der dunklen Nacht immer noch spazieren gehen würden und hat deshalb bei vielen Schoppen Wein auf uns gewartet.
Nur noch ein paar Tage wird es dauern, und der von Manfred unterschriebene Wechsel ist fällig. …
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