Mit meinem Winzling war ich in meinem alten Büro, es war einmal wie mein zweites Zuhause. Sie haben gefragt, wann ich wiederkomme, sie hätten doch so viel Platz. Irgend einer hätte immer Zeit und würde sich um mein Baby kümmern. Alle haben versprochen, nicht mehr so viel zu rauchen.
Sie haben in der Zeitung gelesen, dass die Firma neu gegründet ist und ich geschäftsführende Gesellschafterin bin. Ganz bestimmt hätte ich auch genug damit zu tun, den Mann mit den drei Namen zu verwalten. Und damit hatten sie Recht. Es gibt genug Arbeit für mich und es läuft ja auch nicht schlecht. Es reicht für Fertigbrei, Wegwerfwindeln, Obstbrei aus dem Glas, für die saisongerechte Balkonkastenbepflanzung und hin und wieder für ein neues Kleid.
Heute ist Nikolaustag. Vor einem Jahr habe ich erfahren, dass mein Winzling auf die Welt kommen wird. Zum Kaffee bin ich bei meinen Eltern, und ihr Enkelkind bekommt vom Nikolaus eine Spieluhr mit bunten Vögeln, die ihr Liedchen singen, weil Adrian in der letzten Woche gestorben ist und ein Töpfchen mit einem Gänsehals. Ganz schnell soll ich mein Kind daran gewöhnen, dieses Ungeheuer zu benutzen. Mama sagt, dass die Kinder zu ihren Zeiten schon mit sechs Monaten sauber waren und der Schwachsinn mit den Wegwerfwindeln wäre nur unnutzes Kram. Ich bekomme eine elektrische Reibe für Äpfel und Karotten, damit ich künftig nicht mehr das Zeug aus den Gläsern kaufen muss.
An dem Haken an der Decke, an dem der Vogelkäfig hing, hängt jetzt eine grüne Zimmerpflanze, und wenn die Sonne es gut mit ihr meint, wird sie irgendwann blühen.
Pieti ist zurzeit nur manisch. Mit dem Depressiven wurde ich leichter fertig, aber es ist wie weggeweht. Er ist damit beschäftig, Luftschlösser zu bauen und die Ruinen lässt er dann einfach stehen. Er trinkt nur noch roten Johannisbeersaft und weil er weiß, dass ich das Zeug nicht ausstehen kann, hat er ihn ganz für sich allein, er weiß, dass ich nur eisgekühlten Pfirsichsaft mag. …
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