Mein Kind will nicht richtig trinken, es dauert ewig, bis das Fläschchen leer ist und ich habe Angst, dass sie nicht richtig satt wird. Fast das ganze Saugersortiment für Kinderfläschchen habe ich schon ausprobiert und trotzdem hat sie Probleme. Es tut mir so leid und deshalb habe ich einfach mit einer Nadel ein größeres Loch in ihren Sauger gestochen. An diesem Abend wird mein Winzling endlich satt. Ich habe ihr noch ein zweites Fläschchen gemacht und auch das hat sie fast leergetrunken und danach die ganze Nacht durchgeschlafen.
Als ich am Morgen aufwachte, glaubte ich, verschlafen zu haben, denn so wie die Sonne stand, konnte es nicht sechs Uhr morgens sein. Es war fast neun Uhr und die Stille war so fürchterlich, dass ich mich kaum traute, nach meinem Kind zu sehen. Wie ein süßer Engel lag mein Winzling in seinem neuen rosa bezogenen Bettchen und schlief immer noch tief und fest. Ich streichelte über ihre kleinen Händchen und bis sie aufwachte, war ich wieder mit dem Fläschchen da. Damit mir so etwas nie wieder passiert, nehme ich sie von jetzt ab abends immer mit in mein Bett.
Das Pulver für die Fläschchen geht zu Ende und auch die Wegwerfwindeln gehen zur Neige. Ich rufe Tina an und sie freut sich, dass sie einhüten kann. Ganz toll sieht sie aus, als ob sie wieder in der Sonne war und lachend verrät sie mir, dass ihre Bräune von der Sonnenbank kommt. Sie war im Kosmetikstudio, gleich um die Ecke und wenn ich alles eingekauft hätte, sollte ich mir dort auch einen Termin geben lassen, sie würde gerne zum Babysitten kommen. Tina schlägt mir vor, am Anfang ruhig drei Mal in der Woche zu gehen und wenn ich die richtige Bräune hätte, würde vielleicht auch einmal reichen. Jetzt übt sie während dieser Zeit mit meiner Tochter für ihr eigenes Kind.
Im Supermarkt steht Mama vor mir. Inzwischen bin ich selber Mutter und es gibt für mich keinen Grund, vor ihr wegzulaufen. Ich spreche sie also von hinten an und wie immer, macht sie ihren spitzen Mund. Sie sagt, dass sie sich nicht getraut hat, bei mir vorbeizukommen und fragt, wo mein Kind ist. Warum kann sie nicht einfach nur Oma sein und ganz spontan kommen? Sie ist mit den ölgetränkten Popotüchern beschäftigt und sagt, dass sie wunderbar für ihr Gesicht sind und ob ich nicht sehen würde, wie glatt ihre Haut geworden ist. Ich suche in Regalen nach Pulvern für die Fläschchen und Mama ist entsetzt, dass ich so etwas kaufe, weil man nie weiß, was wirklich drin ist. …
...war OK - weiter lesen ►
...sollte überarbeitet werden - weiter lesen ►
Ihre echte Einschätzung hilft dem Autor seine Texte zu verbessern.
1381 Leser seit 1. Jan. 2025 für diesen Abschnitt
Noch kein Kommentar zu dieser Seite.
Sei der Erste!