Morgen kommen mein Bruder und Tina aus dem Urlaub zurück. Ich werde sie bitten, mein Auto vom Krankenhaus abzuholen. Mein Winzling ist überraschend lieb und schläft selig in seinem viel zu großen Kinderbett. Ich habe Zeit für die angefallene Post, zum Blumengießen und bereite schon mal das nächste Fläschchen vor. Dann klingelt es an der Tür. Erst nur zaghaft und dann immer eindringlicher. Ich gehe nach unten, denn die Haustür ist um diese Zeit schon verschlossen. Bei jedem Schritt tut mir die Narbe weh. Vor der Tür steht Mamas Fußpflegerin mit einer winzig kleinen Palme und zwölf Schlabberlätzchen und will mir gratulieren. Viel lieber wäre ich allein mit meinem Kind aber sie redet und redet und klebt auf ihrem Platz, ich kann sie nicht bewegen, aufzustehen. Als sie endlich geht, kenne ich ihre ganze Lebensgeschichte. Sie würde gerade Bauchtanz lernen und wenn man dann nach der Ausbildung gut wäre, könnte man so viele tolle Männer kennen lernen und außerdem würde es noch gut bezahlt. Sie meint, das müsste doch auch was für mich sein. Zum dritten Mal ist sie verwitwet, immer waren es alte Männer und mittlerweile hat sie es zu zwei Kindern und fünf Häusern gebracht.
In Rot schreibt Elsa dahinter: „Von Mama habe ich erfahren, dass sie ein viertes Mal verwitwet ist und drei Kinder hat. Der letzte war Mamas Nachbar. Er hat die alte Frau verlassen, nur zwei Häuser mitgenommen und die und das Kind hat sie nach seinem Tod bekommen. Sie ist ein liederliches Weib und nur auf das Geld ihrer alten Männer aus.“ Inzwischen ist die winzig kleine Palme viel größer als mein Kind.
Heute war mein Bruder mit Tina da. Während der Zeit, in der ich meinem Winzling das Fläschchen gab, haben sie mein Auto abgeholt. Über meine kleine Tochter haben sie sich richtig gefreut und Tina hat mir angeboten, dass sie jederzeit gerne einspringt, wenn ich mal etwas zu besorgen habe oder einfach mal andere Tapeten sehen möchte. Die gelbe Wiegenausstattung würde ich gerne in Rosa tauschen. Wenn Tina am Mittwoch kommen kann, werde ich vielleicht mal in die Stadt fahren, ich weiß, dass sie lieb und zärtlich zu meinem Winzling ist. …
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